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Plötzlicher Herztod im Fokus der Herzwochen

Der plötzliche Herztod, der ohne Vorwarnung auftritt und innerhalb von Sekunden zum Tod führen kann, ist ein Thema der diesjährigen Herzwochen der Deutschen Herzstiftung im November. Professor Alexander Staudt von

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  • Veröffentlicht Oktober 26, 2023

Der plötzliche Herztod, der ohne Vorwarnung auftritt und innerhalb von Sekunden zum Tod führen kann, ist ein Thema der diesjährigen Herzwochen der Deutschen Herzstiftung im November. Professor Alexander Staudt von den Helios Kliniken Schwerin erklärt die Ursachen hinter diesem beunruhigenden Phänomen.

 

Prof. Alexan­der Staudt | Foto: Oliv­er Borchert

 

Jedes Jahr gibt es in Deutsch­land etwa 65.000 Fälle von plöt­zlichem Herz­tod. Diese tragis­chen Ereignisse betr­e­f­fen nicht nur ältere Men­schen, son­dern auch ver­meintlich fitte, junge Men­schen. Prof. Alexan­der Staudt, Che­farzt der Kar­di­olo­gie in den Helios Kliniken Schw­erin, erk­lärt, dass in den meis­ten Fällen eine unent­deck­te koronare Herzkrankheit oder eine ange­borene Herz­erkrankung die Ursache ist. Im Falle des plöt­zlichen Herz­tods treten nor­maler­weise keine Vor­warnze­ichen auf, außer vielle­icht Schmerzen in der Brust, Schwindel oder ein plöt­zlich stark erhöhter Blut­druck ohne erkennbare Belas­tung. Bei solchen Anze­ichen soll­ten Betrof­fene drin­gend einen Hausarzt oder Kar­di­olo­gen auf­suchen, um die Ursachen abzuk­lären.

 

Retten von Leben: Was bei Herzinfarkten zu tun ist

Bedeutet der plöt­zliche Herz­tod zwangsläu­fig den Tod des Betrof­fe­nen? „In den meis­ten Fällen ja”, erk­lärt der Che­farzt. „Allerd­ings gibt es eine Chance, etwa zehn Prozent der Patien­ten mit Wieder­bele­bungs­maß­nah­men zu ret­ten.” Häu­fig geht dem plöt­zlichen Herz­tod ein Herz­in­farkt voraus. Wenn jemand Zeuge eines Herz­in­fark­ts wird, sollte er die Atmung über­prüfen, den Notruf abset­zen und mit den Erste-Hil­fe-Maß­nah­men begin­nen. Prof. Staudt weist darauf hin, dass in vie­len öffentlichen Räu­men mit­tler­weile Defib­ril­la­toren ver­füg­bar sind, die auch von Laien bedi­ent wer­den kön­nen. Im besten Fall kön­nen diese Geräte das Kam­mer­flim­mern stop­pen und das Herz wieder in den nor­malen Rhyth­mus brin­gen. Über­lebende des plöt­zlichen Herz­tods haben in den fol­gen­den Jahren ein erhöht­es Risiko für einen erneuten Herz-Kreis­lauf-Still­stand. Diese Patien­ten wer­den medika­men­tös behan­delt, und in eini­gen Fällen wird ein Herz­schrittmach­er einge­set­zt.

Als präven­tive Maß­nahme emp­fiehlt Prof. Staudt einen gesun­den Lebensstil. „Verzicht auf Alko­hol und Tabak ist ide­al. Eine aus­ge­wo­gene Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Bal­last­stof­fen ist eben­falls hil­fre­ich.” Regelmäßige Bewe­gung ist eben­falls von großer Bedeu­tung. „Das Herz sollte bei gesun­den Men­schen etwa dreimal pro Woche her­aus­ge­fordert wer­den, sei es durch zügige Spaziergänge oder Kraft­sport. Per­so­n­en, die bere­its wis­sen, dass sie Herzprob­leme haben, soll­ten unbe­d­ingt vorher mit ihrem Kar­di­olo­gen sprechen.”

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