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Prophylaxe für die Mundgesundheit – Was tun bei Parodontitis?

Klar, der Gedanke an den Zahnarzt oder auch die Zahnärztin vertreibt bei den meisten auch das letzte Lächeln. Dennoch ist es notwendig, immer mal wieder an genau diesen Teil der

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  • Veröffentlicht Juli 7, 2022
Eine Zahm­narzt­prax­is sehen die meis­ten wohl am lieb­sten von außen und am besten noch aus der Ferne. | Foto: Rubén González

Laut der „Fün­ften Deutschen Mundge­sund­heitsstudie“ weist jed­er zweite Erwach­sene eine Par­o­don­ti­tis auf. „Dabei han­delt es sich um eine Erkrankung des Zahn­hal­teap­pa­rats, aus­gelöst durch eine bak­terielle Infek­tion. Von den 800 vorhan­de­nen Bak­te­rien­arten ver­mehren sich dabei in der Mund­höh­le genau die 11, die zu Prob­le­men an Zah­n­fleisch und Kiefer­knochen führen“ erk­lärt Dr. Lutz Span­ka, Mas­ter of Sci­ence für Implan­tolo­gie und Den­talchirurgie sowie Kiefer­orthopädie im ZahnZen­trum Nord­West in Hude.

 

Jeder zweite Erwachsene mit Parodontitis

Konkret lock­ert sich durch die Infek­tion der betrof­fene Zahn. Im schlimm­sten Fall fällt er in der Folge sog­ar aus, da die feinen Sehnen, die die Fix­ierung im Kiefer sich­er­stellen, auf Dauer zer­stört wer­den. Dieser Prozess verur­sacht zunächst keine Schmerzen, daher bemerken Betrof­fene die Krankheit erst im fort­geschrit­te­nen Sta­di­um. Um Zähne ein Leben lang zu erhal­ten, gilt es, bak­terielle Ablagerun­gen zu ver­mei­den und indi­vidu­elle Pro­phy­lax­e­maß­nah­men einzuleit­en.

 

Parodontitis-Risiko senken

Anfangs verur­sacht eine bak­terielle Entzün­dung des Zahn­hal­teap­pa­rates kaum Beschw­er­den, sodass sich die typ­is­chen Symp­tome erst im späteren Ver­lauf zeigen. Damit eine Par­o­don­tal­be­hand­lung gar nicht erst notwendig wird, unter­stützt eine gute Mund­hy­giene die Zah­nge­sund­heit. „Zu der täglichen Pflege gehört neben Zäh­neputzen, die inter­den­tal­en Zwis­chen­räume mit Zahn­sei­de zu säu­bern sowie gele­gentlich eine Mund­spülung zu ver­wen­den“, erk­lärt Dr. Span­ka. Außer­dem rat­en Experten dazu, zweimal im Jahr eine pro­fes­sionelle Zah­n­reini­gung durch­führen zu lassen, um auch hart­näck­ige Beläge zu ent­fer­nen. Zudem empfehlen Fach­leute hal­b­jährliche Vor­sorge­un­ter­suchun­gen. Viele Krankenkassen bezuschussen solche Leis­tun­gen. Gegebe­nen­falls lohnt sich auch der Abschluss ein­er geeigneten Zahnzusatzver­sicherung.

 

Lebensstil mit Folgen

Bak­te­rien haben es dann beson­ders leicht, wenn das Immun­sys­tem geschwächt ist. Einige Erkrankun­gen begün­sti­gen beispiel­sweise bak­terielle Infek­te. So kann etwa Dia­betes zu langfristi­gen Schä­den an den Blut­ge­fäßen führen. „Doch auch schlechte Ange­wohn­heit­en fördern die Ansamm­lung von Bak­te­rien. Rauchen erhöht das Risiko für eine Par­o­don­ti­tis um das Fünf- bis Sechs­fache“, warnt Dr. Span­ka. Um für ein intak­tes Immun­sys­tem und ein möglichst geringes Risiko zu sor­gen, gilt es, den gesamten Gesund­heit­szu­s­tand im Blick zu behal­ten. Dazu zählt unter anderem, auf eine aus­ge­wo­gene Ernährung, Stressver­mei­dung, genü­gend Sport und aus­re­ichend Schlaf zu acht­en.

 

Wirkung von Strahlen nutzen

Bei tiefer liegen­den Infek­tio­nen helfen oft­mals Antibi­oti­ka. Allerd­ings kön­nen dabei ver­schiedene Neben­wirkun­gen auftreten, wie Beschw­er­den im Magen-Darm-Trakt, Wech­sel­wirkun­gen mit anderen Medika­menten, Resistenz­bil­dung gegen den ein­genomme­nen Wirk­stoff oder ein ver­stärk­tes Auftreten von Allergien. Deshalb entschei­den sich viele Patien­ten gegen eine solche Behand­lung. Ärzte kön­nen alter­na­tiv auf desin­fizierende Spül­lö­sun­gen zurück­greifen, die aber lediglich an der Zah­n­fleischober­fläche wirken. Mit der pho­to­dy­namis­chen Soft­laserther­a­pie beste­ht dage­gen eine wirk­same Meth­ode ohne Neben­wirkun­gen. Damit eli­m­inieren Medi­zin­er Keime in infizierten Zah­n­fleis­chtaschen und ver­hin­dern gle­ichzeit­ig Neuin­fek­tio­nen. „Mit dem Ein­satz eines soge­nan­nten Low-Lev­el-Lasers ste­ht uns eine schmerzfreie und min­i­ma­l­in­va­sive Meth­ode zur Ver­fü­gung, die nicht nur als unent­behrliche Ergänzung zur kon­ven­tionellen Ther­a­pie bei Par­o­don­ti­tis gilt, son­dern eben­so als wichtige Kom­po­nente bei der Vor­sorge Anwen­dung find­et“, erk­lärt der Experte. So kann der Soft­laser bei ein­er pro­fes­sionellen Zah­n­reini­gung rest­los Bak­te­rien in den inter­den­tal­en Zwis­chen­räu­men ent­fer­nen und beugt damit ein­er Par­o­don­ti­tis vor.