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Schwerin: Ausstellung zu Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen in der DDR

Noch bis 24. August 2021 wird im Foyer der Helios Kliniken Schwerin die Ausstellung „Am Leben vorbei“ über den Umgang mit Minderjährigen in sonderpädagogischen, psychiatrischen und Behinderteneinrichtungen in der DDR

  • Veröffentlicht Juli 7, 2021
Die aus 13 Rollbannern bestehende Wanderausstellung der Landesbeauftragten für MV für die Aufarbeitung der SED-Diktatur zeigt in Schwerin das Leben von Kindern und Jugendlichen mit geistigen und körperlichen Behinderungen auf. | Foto: Landesbeauftragte

Noch bis 24. August 2021 wird im Foyer der Helios Kliniken Schwerin die Ausstellung „Am Leben vorbei“ über den Umgang mit Minderjährigen in sonderpädagogischen, psychiatrischen und Behinderteneinrichtungen in der DDR gezeigt.

Die aus 13 Rollbannern bestehende Wanderausstellung der Landesbeauftragten für MV für die Aufarbeitung der SED-Diktatur zeigt das Leben von Kindern und Jugendlichen mit geistigen und körperlichen Behinderungen auf. Dabei werden vor allem ihre Unterbringung, ihre Betreuung, ihre Integration, die Bildungs- und Therapieangebote in staatlichen und konfessionellen Einrichtungen sowie die gegen sie gerichteten Zwangsmaßnahmen thematisiert. Sechs Einzelschicksale dokumentieren die Lebenswelten von Mädchen und Jungen mit unterschiedlichen Behinderungen.

Ausstellung
„Am Leben vorbei.
Kinder und Jugendliche in sonderpädagogischen,
psychiatrischen und Behinderteneinrichtungen in der DDR“
Helios Kliniken Schwerin
1. Juli 2021 bis 24. August 2021, 10.00 bis 17.00 Uhr
Haupteingang Foyer, Wismarsche Straße 393 – 397, 19055 Schwerin

Eröffnet wird die Ausstellung am 13. Juli 2021 um 11.00 Uhr nach einer Begrüßung durch Vertreter der Helios Kliniken Schwerin von der Landesbeauftragten Anne Drescher und der Kuratorin Dr. Sandra Pingel-Schliemann. Eingeladen sind Zeitzeugen und Unterstützer sowie die Gestalterin Bettina Bartel. Wegen der Infektionsschutzmaßnahmen wird für die Teilnahme an der Eröffnung um eine Anmeldung bei der Landesbeauftragten gebeten.

 

Tiefe Diskrepanz zwischen ideologischen Phrasen und den Zuständen in den Einrichtungen

„Betroffene berichten uns in der Beratung für die Stiftung ‚Anerkennung und Hilfe‘ über Schläge, Demütigungen, Essensentzug, Fixierung in Netzbetten. Gerade im Umgang mit Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen als schwächsten Gliedern der Gesellschaft zeigt sich in der DDR eine tiefe Diskrepanz zwischen den ideologischen Phrasen und den erschütternden Zuständen in den Einrichtungen“, so die Landesbeauftragte Anne Drescher.

Bei der Landesbeauftragten ist die Anlauf- und Beratungsstelle der Stiftung „Anerkennung und Hilfe“ für MV eingerichtet. Bis zum Meldeschluss Ende Juni 2021 haben sich dort insgesamt fast 2.000 Betroffene gemeldet.

 

Written By
Stephan Haring

Stephan Haring ist freier Mitarbeiter unserer digitalen Tageszeitung. Er hat ein Bachelor-Studium der Kommunikationswissenschaften an der Universität Erfurt mit den Nebenfächern Sozialwissenschaften & Politik absolviert. Im Nachhinein arbeitete er in leitenden Funktionen der Presse- & Öffentlichkeitsarbeit, im Leitungsbereich eines Unternehmens sowie als Rektor einer privat geführten Hochschule. Zudem entwickelte, organisierte und realisierte er mit der durch ihn entwickelten LOOK ein Fashionevent in Schwerin. Heute arbeitet er freiberuflich als Texter, Pressesprecher und Textkorrektor sowie als Berater in verschiedenen Projekten. In einem Schweriner Ortsbeirat ist er zudem ehrenamtlich als Vorsitzender kommunalpolitisch aktiv.

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