Schwerin: Barlach-Ehrung auf Briefmarken
Aus Anlass des 150. Geburtstags von Ernst Barlach (1870–1938) erschien am 2. Januar 2020 ein Sonderpostwertzeichen. Dieses zeigt die Skulptur „Der Schwebende“ aus dem Güstrower Dom. Der Emission durch die Deutsche Post ging
Aus Anlass des 150. Geburtstags von Ernst Barlach (1870–1938) erschien am 2. Januar 2020 ein Sonderpostwertzeichen. Dieses zeigt die Skulptur „Der Schwebende“ aus dem Güstrower Dom. Der Emission durch die Deutsche Post ging ein Wettbewerb voraus. Ziel dabei war, aus verschiedenen, professionell gestalteten Ideen eben denjenigen herauszusuchen, der letztendlich die Sondermarke zieren sollte.
Unveröffentlichter Entwurf mit interessantem Hintergrund
Daher kam es im Rahmen des Wettbewerbs auch zur Entwicklung weiterer Ideen. Ein sehr interessanter aber letztendlich nicht veröffentlichter Entwurf gibt dabei ein seltenes Bilddokument wieder, welches sich im Bestand der Landesbibliothek Mecklenburg-Vorpommern in Schwerin befindet. Gestalter eben dieses Entwurfs war Prof. Dieter Ziegenfeuter aus Dortmund. Seiner gestalterischen Idee liegt dabei ein Bilddokument zugrunde, welches sich im Bestand der Landesbibliothek Mecklenburg-Vorpommern in Schwerin befindet. Es handelt sich um ein Porträtfoto Ernst Barlachs. Der Originalabzug ist vermutlich der einzige ist, der sich in öffentlichen Sammlungen befindet.
Seltenes Portrait Ernst Barlachs
Die Aufnahme stammt dabei aus einer Bildfolge der Fotografin Hildegard Heise. Sie entstand etwa um 1935 bei einem Atelierbesuch in Güstrow. Dass es zu diesem Bild überhaupt kam, ist schon eine Besonderheit. Denn Barlach reagierte auf Fotografen stets eher kritisch bis abweisend. So ist ist das Porträt eines der wenigen Bildzeugnisse, die er zuließ. Hildegard Heise improvisierte mit dem Lichteinfall am Fenster des Barlach-Hauses und schuf eine kleine Folge von Aufnahmen. Diese zeigen den Künstler als nachdenklichen Beobachter. Das Motiv im Korbstuhl wiederholt sich dabei. Doch ist der Moment, in dem Barlach sich der Kamera zuwendet und den Betrachter in seinen Blick nimmt, wohl am eindringlichsten.
Arbeiten für Barlach-Ehrung in Landesbibliothek zu sehen
Obwohl aus dieser Serie oft zitiert wird, ließen sich die derzeitigen Rechteinhaber an dem Bildwerk von Hildegard Heise bislang nicht eindeutig klären. Sie verstarb 1979 ohne direkte Nachkommen.
Das als Fine-Art-Print vorliegende Original gelangte als Geschenk des Gestalters an die Landesbibliothek. Geschaffen wurde das Layout von Prof. Dieter Ziegenfeuter aus Dortmund, der wiederholt durch Sonderpostwertzeichen u.a. zu Heinrich Böll von sich reden machte. Die beschrieben unklare Situation um die Bildrechte war letztlich ausschlaggebend, seinen Entwurf dieses Mal nicht zum Wettbewerb einzureichen. Bis 12. März sind seine Arbeiten für die Barlach-Ehrung 2020 und das Foto von Hildegard Heise im Foyer der Landesbibliothek zu besichtigen.