Schwerin: Bauzäune am Postgebäude weckten Hoffnung
Lange hatten sich die verschiedensten Spekulationen und Ideen um das historische Postgebäude in der Mecklenburgstraße in Schwerin gerankt. Von einem Hotel war die Rede – wohl nicht einmal zu Unrecht.
Lange hatten sich die verschiedensten Spekulationen und Ideen um das historische Postgebäude in der Mecklenburgstraße in Schwerin gerankt. Von einem Hotel war die Rede – wohl nicht einmal zu Unrecht. Die Entstehung einer Seniorenresidenz oder gehobener Wohnungen stand ebenfalls auf der Spekulationsliste. Selbst von einer Schule oder einer Hochschuleinrichtung war die Rede. Seit Ende 2019 ist allerdings klar: Das Land Mecklenburg-Vorpommern hat die den nördlichen Teil der Haupteinkaufsstraße von Schwerin prägende Gebäude erworben. Eine Landeseinrichtung soll eines Tages dort einziehen.
Land hatte Objekt Anfang 2020 verbindlich erworben
Die Betonung liegt dabei auf „eines Tages“. Denn während so manch privater Investor vermutlich bereits mit Hochdruck geplant und wohl auch schon mit dem Bau begonnen hätte – vorausgesetzt, die Denkmalbehörde hätte nicht, wie zunehmend zu beobachten, mit ihrem Veto nahezu jedes Engagement versucht zu (zer)stören – geht es beim Landesengagement etwas langsamer. Zuletzt hatte unsere Redaktion im November 2020 nach dem aktuellen Stand der wohl über 30 Millionen Euro verschlingenden Baumaßnahme gefragt. Stefan Bruhn, Sprecher des Finanzministeriums MV hatte damals erklärt, dass man sich in der Phase der detaillierten Bestandsaufnahme und vor einem Beginn der Planungsphase befände.
Planungsphase läuft – Plötzlich Bauzäune vor Gebäude
In der vergangenen Woche nun schien für Außenstehende Bewegung in die Sache zu kommen. Denn plötzlich war ein Bereich der Mecklenburgstraße direkt vor dem historischen Gebäude durch Bauzäune abgesperrt. Schnell schossen die Spekulationen, ob es nun losginge. Eventuell könnten dies Anzeichen der bevorstehenden Baustelleneinrichtung sein, spekulierte ein Passant im Vorbeigehen. Ein anderer vermutete, es könnte ein Containerstandort für Schutt aus dem Innenbereich sein. Selbst die Hoffnung, dass es eine Art „Parkplatz“ für Gerüstbaufahrzeuge sei, stand im Raum.
„Maßnahmen zur Notsicherung“
Aufklärung kam dann am vergangenen Freitag aus dem Staatlichen Bau- und Liegenschaftsamt in Schwerin. In einer kurzen und knappen Presseaussendung der Behörde heißt es: „Im Ergebnis einer planmäßigen Bauwerksprüfung wurde gutachterlich die Absturzgefahr von Teilen der Fassade am Hauptgiebel festgestellt. Hierbei handelt es sich um eine gerissene und in Teilen lose Konsole oberhalb des Eingangs zur ehemaligen Schalterhalte. Um eine Gefährdung für Leib und Leben sicher auszuschließen, wurde der Bereich bis auf Weiteres mit einem Bauzaun abgesperrt. Weitere Maßnahmen zur Notsicherung wurden bereits ver-anlasst.“