Schwerin: Fest ans Herz geklammert
Durchaus mit Stolz – und das zu Recht – blicken die Helios Kliniken Schwerin auf ein besonderes „Jubiläum“. Zum 400. Mal setzten die Fachmediziner im Herzkatheterlabor einen Mitralchip ein. Dabei
Durchaus mit Stolz – und das zu Recht – blicken die Helios Kliniken Schwerin auf ein besonderes „Jubiläum“. Zum 400. Mal setzten die Fachmediziner im Herzkatheterlabor einen Mitralchip ein. Dabei handelt es sich um eine der aufwendigsten Operationen in diesem Bereich.
Bereits 400 Mitralclips eingesetzt
Das Team der Kardiologie um Prof. Alexander Staudt und Oberarzt Robin Harris blickt damit auf eine große Zahl entsprechend umfangreicher Eingriffe zurück. Dabei handelt es sich um erforderliche Operationen, wenn Patienten aufgrund undichter Herzklappen mit Problemen zu kämpfen haben. Die zwei Segel der Herzklappe schließen sich, wenn das Herz das mit Sauerstoff angereicherte Blut in den linken Vorhof angesaugt hat. So wird verhindert, dass das Blut wieder in die Lunge zurückfließt. Ist die Klappe undicht, kommt es aber genau zu diesem Rückfluss. Dort, wo der Körper das Blut mit Sauerstoff eigentlich benötigt – Gehirn, Nieren, Darm, Muskeln – kommt zu wenig an.
„In der Folge versucht das Herz, noch mehr Blut in den Kreislauf zu pumpen“, so Prof. Staudt. „Dadurch vergrößert sich das Herz, was dieses auf Dauer schwächt.“ Die Patienten sind dabei generell abgeschlagener und haben Luftnot – selbst ohne körperliche Anstrengung. Im schlimmsten Fall kommt es zu Lungenödemen, Vorhofflimmern oder Schlaganfällen. Daher ist dann der Einsatz eines Mitralclips in der Regel der einzig sinnvolle Ausweg, um weitere gesundheitliche Gefahren abzuwehren.
Aufwendige Operation rettet Leben
Rund zwei bis fünf Stunden kann eine solche OP unter Vollnarkose dabei dauern. Durch eine Vene an der Leiste wird ein Katheter ins Herz geschoben. Der an der Spitze befindliche Clip wird mithilfe von Schluckechokardiogramm und Röntgendurchleuchtung an die passende Stelle befördert. Dort klemmt man die Segel der Herzklappe in den Clip ein und dreht ihn zu. „Man kann sich das in etwa wie eine Wäscheklammer vorstellen“, erklärt Harris. Ist es erforderlich, kommt es in einer OP sogar zum Einsatz mehrerer Clips, um das Ergebnis zu optimieren. Prof. Staudt: „Nach der OP verbleiben die Patienten eine Nacht auf der Intensivstation. Am nächsten Tag können sie sich allerdings schon wieder normal bewegen. Die vorher aufgetretenen Beschwerden sollten direkt nach dem Eingriff nicht mehr zu bemerken sein.“