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Schwerin: Fridays-for-Future Protest vor Staatskanzlei

  Mit einer Foto-Aktion machten gestern Punkt 12 Uhr Schweriner Klimaktivistinnen und -aktivisten vor dem Amtssitz von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig auf Ihre Ablehnung des Pipelineprojektes Nord Stream 2 aufmerksam. Anlass war

  • Veröffentlicht Januar 13, 2021
Vertreterinnen von Fridays for Future protestierten vor der Staatskanzlei in Schwerin u.a. gegen die Umweltstiftung des Landes MV. | Foto: Peter Scherrer / schwerin-lokal
 
Mit einer Foto-Aktion machten gestern Punkt 12 Uhr Schweriner Klimaktivistinnen und -aktivisten vor dem Amtssitz von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig auf Ihre Ablehnung des Pipelineprojektes Nord Stream 2 aufmerksam. Anlass war die in der vergangenen Woche beschlossene landeseigene Umweltstiftung.
 

Umweltstiftung ist Mogelpackung

Für Theresia Crone, Vorsitzende des Rates für Umwelt und Nachhaltigkeit MV (RUN) und Mitglied im MV Zukunftsrat, ist die Umweltstiftung schlicht eine Mogelpackung. Aufgrund der finanziellen und politischen Beteiligung des russischen Energieversorgers Gazprom, solle sie besser in „Stiftung für Deutsch-Russische Zusammenarbeit“ umbenannt werden.

Theresia Crone im O-Ton 

„Wir setzen heute ein weiteres Signal gegen die Klimapolitik der Landesregierung. Die Nutzung von Gas zur Energiegewinnung ist ebenso umweltschädlich, wie die anderer fossiler Energien. Sie ist eben keine Brückentechnologie. Und deshalb wenden wir uns gegen dieses Projekt“, begründete Miriam Rakel von Fridays-for-Future die Protestaktion in Schwerin. Die Berichterstattung über die Covid-19-Pandemie und die Gegenmaßnahmen hätten zu einer geringeren medialen Präsenz von Fridays-for-Future geführt. „Das bedeutet aber nicht, dass wir in unseren Aktivitäten gegen den Klimawandel nachlassen“, so Miriam Rakel. Weitere öffentliche Aktionen, Petitionen und politischer Druck seinen schon geplant.

 

Minister Pegel vor Ort – Schwesig in Impfzentrum

Ministerpräsidentin Schwesig (SPD) konnte die Einladung zur Diskussion mit den Demonstrantinnen aufgrund eines Termins in einem Impfzentrum nicht annehmen. Christian Pegel (SPD), der Minister für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung informierte daher sich vor Ort über die Aktion und überbrachte eine Einladung der Landesregierung zu einem intensiven Meinungsaustausch an die Protestierenden.

Minister Christian Pegel im O-Ton

 

Vom Bundesaußenminister habe man keine Unterstützung erwartet

Im Interview mit den zahlreich vertreten Medien betonte Pegel, befragt nach der fehlenden Unterstützung der Umweltstiftung durch Bundesaussenminister Heiko Maas (SPD), das landespolitische Entscheidungen nicht durch die Bundesregierung genehmigt werden müssen. Eine begeisterte Unterstützung habe man auch nicht erwartet. Pegel bat um etwas mehr Geduld bei der Beurteilung der Stiftung und man möge sie erst einmal arbeiten lassen. Für den Energieminister ist Nord Stream 2 ein weiterer Baustein zur Erreichung der Klimaziele. Und gleichzeitig auch ein Beitrag zur verlässlichen und bezahlbaren Energieversorgung.


Hinweis: Wir bitten die Tonqualität der O-Töne aufgrund der Umgebungsgeräusche vor Ort zu entschuldigen.

Written By
Peter Scherrer

geb. 1959, gelernter Metallfacharbeiter und grad. Historiker, arbeitete für Gewerkschaften und politische Stiftungen in Europa u.a. 2015-2019 als stellvertretender Generalsekretär beim Europäischen Gewerkschaftsbund (EGB), in Brüssel. Schwerpunkte: Industrie- und Sozialpolitik sowie Lokalgeschichte und Kulturelles. Wohnt seit 2017 in Schwerin.

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