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Schwerin: Im KUNSTraum treffen Interferenzen und Spiegelneuronen aufeinander

Die Ausstellungsreihe des Künstlerbund MV „Echo – Kunst im Widerhall“ zeigt nun die zweite Werkschau. Erneut hat die Kuratorin Susanne Gabler die Exponate zweier Künstler clever arrangiert. Wie eine Prozession

  • Veröffentlicht April 20, 2021
Objekte von Marike Schreiber in der Ausstellung „Echo-Kunst im Widerhall“
| Fotos: schwerin-lokal / Peter Scherrer

Die Ausstellungsreihe des Künstlerbund MV „Echo – Kunst im Widerhall“ zeigt nun die zweite Werkschau. Erneut hat die Kuratorin Susanne Gabler die Exponate zweier Künstler clever arrangiert. Wie eine Prozession wirke die Abfolge der Werke von Marike Schreiber. Form und Farbe kommunizieren, folgt man dem kurzen Prozessionsweg, dann mit den farbmächtigen Bildern von Martin Feistauer.

Leider konnte die Eröffnung nicht wie geplant am vergangenen Sonntag stattfinden. Schon die erste Ausstellung der Reihe musste sich mit der Reduktion auf eine „Schaufensterausstellung“ arrangieren. Diese Erfahrung und die Befürchtung der angeordneten Schließung hat die Geschäftsstelle des Künstlerbundes veranlasst, darauf zu achten, dass die Werke von außen wie innen gut zu sehen sind.

 

Zum Arrangement der Werkschau Susanne Gabler im O-Ton

 

 

Reduktion und Vielfalt – oder wie weniger immer noch ganz viel sein kann

Der gebürtige Stralsunder Martin Feistauer arbeitet in seinen jüngsten Werken ganz im Zeichen einer textilen Malerei. Er schafft beeindruckende flächige Farbgefüge. Feistauers systematische Malerei unterliegt klaren Ordnungsprinzipien. Die Schönheit der Werke speist sich aus ornamentaler Ordnung. Obwohl der in Leipzig lebende Künstler seine Farbpalette bewusst auf 20 Farben reduzierte, scheinen die Werke unendliche Variationen zu besitzen. Verblüffend ergibt sich für die Betrachter, dass bei einer scheinbar strengen Anordnung von  minimalistischen Formen vielfältigste Beziehungen entfaltet werden.

 

Martin Feistauer zu seinen Arbeiten im O-Ton

 

Abgebildetes Wissen durch Form und Farbe – entstanden durch den Übergang der Dimensionen

Für Marike Schreiber, die gebürtige Neustrelitzerin, steht die Beschaffenheit von wissenschaftlichen Abbildungen im Vordergrund. Durch Form – und Farbgebung der übersetzten Daten und Modelle sind sie zu Chiffren eines bestimmten Blickes auf die Welt geworden. Es geht um Vorstellungen des Mensch – und / oder Natur-Seins an sich. Sie produziert diese Bilder, die sich hinter glatten Oberflächen und grellen Farben „verstecken“. Und dann folgt der Bruch, denn sie benutzt die zweidimensionalen Abbildungen als Material für modellhafte Skulpturen und Installationen aus Holz. Die Farbigkeit wird mit Bunt-, Aquarell- und Grafitstiften gestaltet. Die Installationen und Skulpturen sind auch durch den Schaufensterblick gut wahrnehmbar und laden zum „bunten fantasieren“ ein.

 

Marike Schreiber zu ihren Werken im KUNSTraum im O-Ton

 

https://youtu.be/EwyWtH6yeIw

Mehr zu Marike Schreibers vielfältigen Werken kann man ihrer Homepage unter www.marikeschreiber.de entnehmen.

 

Martin Feistauers Arbeiten sind auf seiner originell gestalteten Homepage unter www.martinfeistauer.com zu sehen.

Schwerin-lokal hält Sie über die (Er-)Öffnung(en) dieser und natürlich auch weiterer Ausstellungen im KUNSTraum auf dem Laufenden.

Written By
Peter Scherrer

geb. 1959, gelernter Metallfacharbeiter und grad. Historiker, arbeitete für Gewerkschaften und politische Stiftungen in Europa u.a. 2015-2019 als stellvertretender Generalsekretär beim Europäischen Gewerkschaftsbund (EGB), in Brüssel. Schwerpunkte: Industrie- und Sozialpolitik sowie Lokalgeschichte und Kulturelles. Wohnt seit 2017 in Schwerin.

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