Mo, 29. April 2024
Close

Schwerin: Immobilienverband will Rücknahme von Steuererhöhungen erreichen

Carsten C. Rönndahl, Landesdirektor Mecklenburg-Vorpommern im BVFI – Bundesverband für die Immobilienwirtschaft und Geschäftsführer eines Immobilienunternehmens in Schwerin, fordert gemeinsam mit seinem Verband eine Rücknahme der Erhöhungen der Grunderwerbsteuer, wie

  • Veröffentlicht Mai 28, 2021
Die Grunderwerbsteuer lässt die Kassen der Länder kräftig klingeln. Auch in Schwerin werden inzwischen 6 Prozent fällig. | Foto: privat

Carsten C. Rönndahl, Landesdirektor Mecklenburg-Vorpommern im BVFI – Bundesverband für die Immobilienwirtschaft und Geschäftsführer eines Immobilienunternehmens in Schwerin, fordert gemeinsam mit seinem Verband eine Rücknahme der Erhöhungen der Grunderwerbsteuer, wie sie die meisten Bundesländer seit 2007 nach und nach vorgenommen haben. „Der Schritt bundesweit zurück auf 3,5 Prozent des Kaufpreises oder sogar weniger ist unabdingbar, wenn wir das Ziel erreichen wollen, die Nebenkosten beim Wohnimmobilienerwerb zu senken“, so Rönndahl.

 

Kaufnebenkosten sollen bei stetig steigender Steuer sinken

Der erfolgreiche Immobilienfachmann ist seit vielen Jahren vor Ort als Makler tätig und leitet seit 2006 ein Immobilienbüro in der Landeshauptstadt. Sein Team und er kennen den regionalen Markt sehr gut – ebenso die Anliegen potenzieller Käufer. Wenn er mit ihnen über die Möglichkeiten der Finanzierung ihrer Wunschimmobilie spricht, kommt oft auch die Höhe der Grunderwerbsteuer zur Sprache. Sie bildet einen beträchtlichen Teil der Kaufnebenkosten und erhöht daher die am Ende fällige Summe um einiges. „Die Politik fordert immer wieder eine Senkung der Kaufnebenkosten. Einsparungen an dieser Stelle sollen ein Allheilmittel zur Steigerung der Wohneigentumsquote in Deutschland sein. Gerade für die Altersabsicherung geringerer Einkommensklassen und damit zur Vermeidung drohender Altersarmut ist die Schaffung von mehr Wohneigentum tatsächlich dringend notwendig. Dafür plädiert der BVFI seit Langem. Die Quote in Deutschland lag 2020 im Schnitt bei nur rund 50 Prozent. Wir sind damit das Schlusslicht in der EU“, so Rönndahl.

Allerdings erhöhte die Politik gerade die Grunderwerbsteuer als maßgeblichen Teil der Kaufnebenkosten in den vergangenen Jahren wiederholt. Das Thema werde von der Politik ständig ignoriert. „Auf diesem Ohr sind die Politiker wohl eher taub“, ärgert sich Carsten C. Rönndahl. „Das Thema muss endlich auf den Tisch.“

 

„Staatliche Selbstbedienung ist untragbare Belastung“

Die Höhe der Grunderwerbsteuer erreicht inzwischen in einigen Bundesländern Spitzen von 6,5 Prozent. Sie ist damit einer der großen Preistreiber bei den Kaufnebenkosten. Im Gegensatz zu anderen Faktoren wie Notargebühren oder gegebenenfalls fälliger Maklercourtage. „Gerade zur Courtage gab es Ende 2020 neue Gesetzesregelungen im Sinne des Käufers. Für die Grunderwerbsteuer stehen leider bisher jegliche Diskussionen um Anpassungen aus“, kritisiert auch Jürgen Engelberth, Vorstandsvorsitzender des BVFI. „Für potenzielle Käufer ist diese staatliche Selbstbedienung zu einer untragbaren Belastung geworden.“

 

Aktuell bis zu 6,5 Prozent fällig

Bis 1996 betrug die Grunderwerbsteuer bundesweit 2 Prozent. Von 1997 bis Ende August 2006 waren es dann 3,5 Prozent des Kaufpreises. Seit September 2006 dürfen die Bundesländer, denen die Steuer auch zufließt, die Höhe selbst festlegen. Berlin schritt als erstes zur Tat und hob 2007 den Satz auf 4,5 Prozent an. Mehrmalige Erhöhungen in fast allen Ländern folgten. Mit Ausnahme von Bayern und Sachsen. Bis heute wurde insgesamt bereits 28-mal an der Steuerschraube gedreht. Spitzensätze von 6,5 Prozent lassen sich aktuell Brandenburg, Nordrhein-Westfalen, das Saarland, Schleswig-Holstein und Thüringen zugute kommen. Berlin und Mecklenburg-Vorpommern liegen inzwischen bei 6 Prozent.

 

Initiative für Rücknahme der Steuererhöhungen

Wer sich genauso wie Carsten C. Rönndahl über die Entwicklungen bei der Grunderwerbsteuer ärgert, kann jetzt an einer Online-Aktion des BVFI teilnehmen (https://votum.immobilclub.de/). Unter der Überschrift „Initiative für bezahlbares Wohnen“ kann er dort dafür stimmen, dass die Grunderwerbsteuer-Erhöhungen vollständig zurück genommen werden. Der BVFI wird sich mit den bis Ende 2021 gesammelten Stimmen bei der Politik intensiv für die Erreichung dieses Ziels einsetzen.

Written By
Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

Kommentiere den Beitrag

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert