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Schwerin: „Man müsste mal…“ – Podcast Folge 27 mit Kristin Rein

„Man müsste mal…“, dachte sich Hans-Jürgen Köster aus Klein Rogahn bei Schwerin. Man müsste mal… etwas für seine Sprachkenntnisse tun. Und er handelte. „Man müsste mal…“ dachte sich auch Kristin

  • Veröffentlicht Juli 3, 2021
Kristin Rein aus Schwerin dachte sich: „Man müsste mal…“ und spricht im Podcast darüber.

Man müsste mal…“, dachte sich Hans-Jürgen Köster aus Klein Rogahn bei Schwerin. Man müsste mal… etwas für seine Sprachkenntnisse tun. Und er handelte. „Man müsste mal…“ dachte sich auch Kristin Rein aus Schwerin. „Man müsste mal…“ in einen Hula Hoop-Reifen steigen und die Welt damit ein bisschen bunter glitzern.

 

Schicksalsschlag führte zur Idee

Das war 2013 ein echter Schock für die aktive junge Mutter: Zwei Kinder, ein kleines Vintage-Kaufhaus in der Friedrichstraße, die Sanierung des Hauses. Und dann das. Kristin Rein sitzt zu Ostern bei ihren Eltern am Kaffeetisch und plötzlich fällt ihr die Kuchengabel aus der Hand. Ihre Arme und Beine sind taub. „Das war ein doppelter Bandscheibenvorfall. Der hat mich total ausgebremst.“, erinnert sie sich. „Ich war Mitte 30 und die Ärzte schlugen vor, dass ich mir die Wirbelsäule versteifen lassen solle.“ – Kaum zu glauben, dass sie heute Hula Hoop-Trainerin mit eigenem Unternehmen ist.

Kristin Rein hofft, dass es irgendwie auch ohne Operation wieder besser wird. Ihr Orthopäde rät zu Bewegung – empfiehlt Bauchtanz. „Das war nun wirklich überhaupt nicht meine Welt. Im Internet habe ich dann geschaut, was Reha-Kliniken ihren Patienten empfehlen und bin auf Hula Hoop-Gymnastik gestoßen.“ Die You-Tube-Videos von Lisa Lottie wecken ihre Begeisterung. „Sie tanzt mit mehreren Reifen auf einen öffentlichen Platz. Ihre Moves sind wunderschön, sie kann tolle Tricks und ich hatte den Eindruck, sie hat richtig viel Spaß dabei. Wenn Dich so etwas gesund machen kann, dann wollte ich das unbedingt ausprobieren.“

 

Hula Hoop führte zur echten Befreiung

Auch Kristin Rein besorgt sich einen Hula Hoop-Reifen, lässt sich ein paar Spritzen gegen die Schmerzen verpassen und legt mit physiotherapeutischer Begleitung los. „6 Wochen lang ist mir das Ding immer wieder auf den Boden gefallen. Aber dann platzte der Knoten, die ersten Umdrehungen klappten. Wenn du steif bist wie ein kaputter Roboter und dann plötzlich eine Bewegung funktioniert, die monatelang gar nicht ging, spürst wie die Schmerzen nachlassen und du beweglicher wirst, ist das eine echte Befreiung!“

„Ich komme weder vom Sport noch vom Tanz“, sagt sie. Und doch. für Kristin Rein ist Hula Hoop die Rettung. Auf Dauer ist sie mit ihrem ersten Hula Hoop-Reifen allerdings nicht zufrieden. Sie entschließt sich ihren nächsten Reifen selbst zu bauen. Sie experimentiert mit Materialien, sucht nach der richtigen Größe. Langsam entsteht eine kleine Werkstatt, die Reifen werden besser. Freunde und Bekannte fragen nach, ob sie nicht einen Reifen von Kristin Rein bekommen können. Sie besucht Hula Hoop-Workshops, bietet wenig später selber Unterricht an. „Irgendwann habe ich dann auch in Unternehmen und Behörden Kurse für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durchgeführt und öffentlich auf Veranstaltungen getanzt.“ In einem Online-Shop verkauft sie auch Hula Hoop-Reifen.

 

Die Reifen lassen Kristin nicht mehr los

Nach etwa 3 Jahren entscheidet sie sich einen festen Job anzunehmen. 5 Jahre arbeitet Kristin Rein in der Schweriner Stadtverwaltung. Doch die Freunde am selbstständigen Arbeiten und die Sehnsucht nach dem Hula Hoop lassen sie nicht los.

In diesem Sommer fasst sie einen Entschluss: in Schwerin gründet sie „Hooperella“.

In der Hooperella-Manufaktur fertigen 3 Angestellte jeden Hooperela-Reifen individuell von Hand. „Jedes Stück ist ein echtes Unikat!“, strahlt Kristin Rein. „Größe, Farben und Muster können unsere Kunden selbst bestimmen. Die ideale Größe für Einsteiger richtet sich nach dem Abstand von der Fußsohle bis zum Bauchnabel. Fortgeschrittene „Hooper“ haben andere Bedürfnisse. Darum beraten wir unsere Kunden gerne ganz individuell. Bei uns kann jede und jeder einen passenden Reifen finden.“
Tipps für den Kauf eines passenden Reifens und den Erfolg beim Üben und zu Kursen für Könnerinnen, Könner und solche, die es werden wollen gibt es im Internet und auf dem Firmengelände am Rande des Siebendörfer Moores. „Wir haben viel Platz an der Lange Badlow“, meint Kristin Rein. Und hier hat sie auch noch viel vor. „Die Dinge für die du am meisten kämpfen musst, schätzt du wahnsinnig und Hula Hoopist gesund macht außerdem noch ganz viel Spaß!“

Über ihren Weg zu „Hooperella“ und die nächsten Schritte erzählt Kristin Rein im Podcast „Man müsste mal …“

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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