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Schwerin: Museum öffnet heute mit Ausstellung „Verführung Licht“

Die Öffnungsschritte in Mecklenburg-Vorpommern machen es möglich: Heute öffnet das Staatliche Museum in Schwerin wieder seine Türen. Bleibt zu hoffen, dass diese Öffnung länger von bestand sein kann. Die unübersehbar

  • Veröffentlicht März 16, 2021
Jeongmoon Choi, Drawing in Space – Dialogue, 2020 | Foto: Jeongmoon Choi

Die Öffnungsschritte in Mecklenburg-Vorpommern machen es möglich: Heute öffnet das Staatliche Museum in Schwerin wieder seine Türen. Bleibt zu hoffen, dass diese Öffnung länger von bestand sein kann. Die unübersehbar Schwung aufnehmende dritte Corona-Welle in Deutschland allerdings dürfte zu bangen Blicken führen. Und Prognosen des RKI lassen nicht unbedingt Gutes befürchten. Sie halten schon in wenigen Wochen Inzidenzwerte deutlich über denen des Weihnachtsfestes für denkbar. Für den Moment aber startet der Museumsbetrieb am Alten Garten wieder. 

 

Zur heutigen Wieder-Öffnung des Museums neue Ausstellung „Verführung Licht“

Und passend zur zu Ende gehenden dunklen Jahreszeit steht das Licht im Mittelpunkt einer neuen Ausstellung. Diese trägt den Titel „Verführung Licht“ und zeigt 21 Installationen. In besonderen Kunstwerken kommt dabei die Vielfalt des Lichts zur Wirkung. Das Spektrum der vorgestellten künstlerischen Positionen umfasst Rauminstallationen, Neon- und Videoarbeiten, Objekte und Lightboxen. „Licht zählt zu den faszinierendsten Themen der bildenden Kunst. Kreativität in Verbindung mit den technischen Möglichkeiten der Neuen Medien entführt die Betrachterinnen und Betrachter in eine Welt neuartiger visueller Erlebnisse. 15 Künstlerinnen und Künstler aus dem In- und Ausland sowie aus Mecklenburg-Vorpommern stellen ihre Sichtweisen auf Natur und Gesellschaft vor. Dabei wird die existentielle Bedeutung des Lichts als Grundlage allen Lebens auf wundervolle Weise erlebbar“, so Direktorin Dr. Pirko Kristin Zinnow.

 

Begehbare Installation entführt in virtuell anmutende Welt

Martin Walde, Hallucigenia OMEN, 2013, Foto G. Broecker / (c) VG Bild-Kunst, Bonn 2021

Die begehbare Installation „Drawing in Space – Dialogue“ der in Seoul geborenen und heute in Berlin lebenden Künstlerin Jeongmoon Choi entführt dabei mit schwebenden, farbig in der Dunkelheit leuchtenden Linien in eine virtuell anmutende Welt. Das Zusammenspiel von Licht und Farbe bezaubert und verführt zugleich. In subtiler poetischer Sprache erinnern die LED-Bänder „Mother and Child“ der amerikanischen Künstlerin Jenny Holzer an die realen Gefahren und Bedrohungen von Kindern in dieser Welt. 

Unmittelbare Interaktion zwischen Betrachter, Pflanzenwelt und Projektion bietet darüber hinaus die Arbeit „Interactive Plant Growing“ von Christa Sommerer und Laurent Mignonneau, die an der Schnittstelle von Kunst, Naturwissenschaft und Technologie zu verorten ist. Das österreichisch-französische Künstler-Duo sensibilisiert dabei auf eine den Betrachter in Erstaunen versetzende Weise für den Umgang mit der Natur. Eine ebenso intensive Suggestionskraft übt zudem „Flowers No 7“ von Hiroyuki Masuyama aus. Mit Neonarbeiten sind der Altmeister François Morellet und der heute in New York lebende Fluxus-Künstler Jan Henderikse vertreten. 
Die intensiven experimentellen Untersuchungen der in Mecklenburg lebenden Künstlerin Sonja Rolfs zum Phänomen Licht münden ferner in einer passageartigen Installation, bei der die Komplexität menschlicher Wahrnehmung mit irritierenden und selbstreflektierenden Seherlebnissen bewusst wird. 

 

Lichtboxen setzen Akzent

Brigitte Kowanz, Fall of the Wall 09.11.1989, 2019, Foto G. Broecker | (c) VG Bild-Kunst, Bonn 2021

Einen weiteren wichtigen Akzent in der Ausstellung setzen die Lightboxen, die nach wie vor ein beliebtes Ausdrucksmittel für Künstlerinnen und Künstler darstellen. Thematisch erweitern diese Arbeiten die Facetten medialer Auseinandersetzung, beispielsweise mit Vorbildern der Kunstgeschichte wie bei Marc W1353L (Wiesel) und Andreas Sachsenmaier oder mit historischen Archivmaterialien wie bei Jan Bauer. Die Tradition der Hinterglasmalerei wird von Klaus Walter, Berlin, aufgegriffen und in die heutige Zeit transferiert. Die Lichtobjekte der österreichischen Künstlerin Brigitte Kowanz verbinden den Genuss der Betrachtung mit der Reflexion weltverändernder Ereignisse, wie Arab Spring oder Fall of the Wall. EGO, eine interaktive Arbeit des in Wien lebenden Klaus Obermaier wird durch die Bewegung der Betrachter zum Leben erweckt – das Wesen des Akteurs offenbart sich auf spielerisch vergnügliche Weise.

 

Auch „Alte Meister“ Teil der Ausstellung

Hiroyuki Masuyama, Flowers No 7, 2009, Foto G. Broecker | (c) Staatliche Schlösser, Gärten und Kunstsammlungen MV

Einen Rundgang durch die Ausstellung ermöglicht zudem das Video, das das Staatliche Museum Schwerin auf seiner Website anbietet: https://www.museumschwerin.de/ausstellungen/verfuehrung-licht-erleben/  Zudem weist das Haus am Alten Garten in Schwerin darauf hin, dass auch die Sammlung der „Alten Meister“ mit zahlreichen Gemälden der Niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts Teil der Ausstellung ist. Die Kunstwerke sind mit gelben Buttons gekennzeichnet. Sie machen auf die Vielfalt des malerischen Umgangs mit Licht in der Malerei des 17. Jahrhunderts aufmerksam. 

 

Wichtiger Hinweis zum Prozess des Museumsbesuchs

Bis auf weiteres ist eine Terminvereinbarung erforderlich. Unter anmeldung@museum-schwerin.de oder telefonisch unter 0385 588 41222 werden Terminwünsche von Mo-Fr 10-15 Uhr entgegengenommen und bearbeitet. Neben der Terminbestätigung ist auch die Kontakterfassung beim Kauf der Eintrittskarte erforderlich. Es gelten die regulären Öffnungszeiten Di-So 11-17 Uhr.

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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