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Schwerin: Ohne sie geht es nicht – Reinigungskräfte zeigen Flagge

„Ohne uns geht nix!“ So lautet der Slogan der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) Kampagne für die Reinigungskräfte. Krankenhäuser, Schulen, Kitas oder Pflegeheime könnten ohne die qualifizierte Arbeit des Reinigungsfachpersonal nicht

  • Veröffentlicht April 16, 2021
Demonstration der Gebäudereiniger in Schwerin. | Foto: schwerin-lokal / Peter Scherrer

„Ohne uns geht nix!“ So lautet der Slogan der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) Kampagne für die Reinigungskräfte. Krankenhäuser, Schulen, Kitas oder Pflegeheime könnten ohne die qualifizierte Arbeit des Reinigungsfachpersonal nicht sicher betrieben werden. „Das wird leider in jeder Diskussion um systemrelevante Berufe vergessen. Nie war es deshalb wichtiger, den Fokus auf die Reinigungskräfte zu richten als heute,“ sagt die Gewerkschaftssekretärin Katrin Voß von der IG BAU.

 

Ohne diese Menschen geht nix

Mit einer Plakataktion machten die Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter gestern Mittag vor dem Landtag in Schwerin auf die wichtige Tätigkeit der arbeitenden Menschen und der Gebäudereinigungswirtschaft aufmerksam. Die Aktion in Schwerin war dabei Teil einer bundesweiten Kampagne, die der Gesellschaft die Unverzichtbarkeit der Beschäftigten in der Gebäudereinigung verdeutlichen soll. Die IG BAU war schon in zahlreichen norddeutschen Orten mit ihren Aktionen öffentlichkeitswirksam präsent.

 

Gerade in Corona-Zeiten eine durchaus systemrelevante Arbeit

„Oft werden sie in der Öffentlichkeit nicht wahrgenommen. Aber gerade jetzt ist ihre Arbeit in zahlreichen Corona-sensiblen Bereichen, wie zum Beispiel in Schulen, Büros, aber auch Bussen und Bahnen, absolut unverzichtbar und systemrelevant“. Will man die Pandemie wirksam aufhalten, so erfordert dies vernünftige Hygienekonzepte und fachlich versierte Reinigungskräfte, so Gewerkschafterin Katrin Voß.

 

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Teamleiterin Gebäudereinigerhandwerk Susanne Welzk  im O-Ton

Land will bei Gebäudereinigern 1,2 Mio Euro einsparen

Ob in Krankenhäusern, Schulen, Kitas, Behörden oder privaten Unternehmen: 600 000 Gebäudereiniger sorgen bundesweit dafür, dass Häuser, Betriebe und Verwaltungen hygienisch sauber sind. Durch die von der Landesregierung angekündigten Sparmaßnahmen von etwa 1,2 Millionen Euro gingen ca. 50 000 Arbeitsstunden verloren, kritisierte Wolfgang Molitor, Chef der Landesinnung der Gebäudereiniger Nordost. Der Wegfall der Arbeitsstunden führt auch nach Meinung der Vertreterinnen der IG BAU zu weniger Reinigung bzw. zu erhöhter Arbeitsverdichtung.

 

Sparpläne gerade in dieser Zeit „ein Unding“

„Wir wollen, dass Reinigungskräfte ein Gesicht bekommen. Reinigungszeiten zu kürzen und bei den Reinigungsarbeiten in öffentlichen Gebäuden zu sparen, ist gerade jetzt schlicht ein Unding“, so für Susanne Welzk, IG BAU Expertin der Gebäudereinigungsbranche. Gerade in Zeiten der Corona Pandemie seien Arbeitszeitdruck und Überbelastung nicht akzeptabel. Denn die Hygienekonzepte benötigen vermehrte Sorgfalt bei der Arbeit, so die Kampagnenleiterin. Susanne Welzk hofft aber darauf, dass die Sparmaßnahmen zurückgenommen werden und Arbeitsplatzverluste vermieden werden. „Der DGB  der Region Rostock-Schwerin unterstützt die Kampagne aktiv, weil die Beschäftigten in der Reinigungsbranche unser aller Anerkennung und Wertschätzung verdienen“, so der Geschäftsführer der DGB Region Rostock-Schwerin Fabian Scheller.

 

 

 

 

 

 

 

Written By
Peter Scherrer

geb. 1959, gelernter Metallfacharbeiter und grad. Historiker, arbeitete für Gewerkschaften und politische Stiftungen in Europa u.a. 2015-2019 als stellvertretender Generalsekretär beim Europäischen Gewerkschaftsbund (EGB), in Brüssel. Schwerpunkte: Industrie- und Sozialpolitik sowie Lokalgeschichte und Kulturelles. Wohnt seit 2017 in Schwerin.

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