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Schwerin: Schwarze Kunst in Mecklenburg. Buchdruck als erste Medien-Revolution?

Hek­tis­che Betrieb­samkeit herrschte noch gestern Nach­mit­tag im Kul­tur­fo­rum in der Schw­er­iner Puschkin­straße. Ab heute sind die Türen des Schleswig-Hol­stein-Haus­es für Besucherin­nen und Besuch­er wieder geöffnet. Die Son­der­ausstel­lung „Schwarze Kun­st in

  • Veröffentlicht März 16, 2021
Hochak­tuell präsen­tiert die Ausstel­lung: „Gelehrte Beiträge … zu Nachricht­en zur Gesund­heit­sregel” aus ver­gan­genen Jahrhun­derten. Dr.Florian Ostr0p und Antje Schun­ke| Foto: schw­erin-lokal / Peter Scher­rer

Hek­tis­che Betrieb­samkeit herrschte noch gestern Nach­mit­tag im Kul­tur­fo­rum in der Schw­er­iner Puschkin­straße. Ab heute sind die Türen des Schleswig-Hol­stein-Haus­es für Besucherin­nen und Besuch­er wieder geöffnet. Die Son­der­ausstel­lung „Schwarze Kun­st in Meck­len­burg. Buch­druck als erste Medi­en-Rev­o­lu­tion?“ markiert die Wieder­auf­nahme des Pub­likumsverkehrs. Zwar war die Ausstel­lung für Dezem­ber geplant, fiel aber dem Lock­down zum Opfer. Die Ausstel­lungsstücke galt es nun erneut in kürzester Zeit wieder zusam­men­zustellen und nach Schw­erin zu brin­gen.

 

In der Puschkinstraße zu sehen: Der Vertrag der Mecklenburg teilte

Bis zum 06. Juni 2021 kön­nen die rund 50 Exponate analoger Buch­druck­ver­fahren bewun­dert wer­den. Bere­its 1476 kam in Ros­tock die Kun­st des Buch­druck­es zur Anwen­dung. Das älteste Stück ist ein gedruck­tes Frag­ment ein­er Hand­schrift „Psalteri­um Fer­atium“ die nach 1400 ent­stand. Für die Schw­er­iner Besucherin­nen und Besuch­er ist sicher­lich der Ver­trag des Ham­burg­er Ver­gle­ichs von 1701 von beson­derem Inter­esse. Dieser Ver­trag besiegelte die Teilung des Lan­des in das von Her­zog Friedrich Wil­helm regierte Fürsten­tum Meck­len­burg-Schw­erin ein­er­seits und in den Lan­desteil Meck­len­burg-Stre­litz, der unter der Herrschaft von Her­zog Adolph Friedrich stand, ander­er­seits.

 

Der Einfluß der Medien damals und heute

Kura­tor Dr. Bernd Schat­tinger. | Foto: pri­vat

Zweifel­los hat­te die Kun­st des Buch­drucks mit beweglichen Let­tern enorme gesellschaftliche Auswirkun­gen. Aber löste dieser Fortschritt wirk­lich eine „Medi­en-Rev­o­lu­tion“ aus? Der Fach­bib­lio­thekar und Kura­tor der Schau, Dr. Bernd Schat­tinger, nimmt sein Pub­likum bei der Beant­wor­tung dieser Frage mit auf den faszinieren­den Weg von den frühen Wiegen­druck­en bis zu den Vor­läuferin­nen der heuti­gen Zeitung. „Welche gesellschaftlichen Auswirkun­gen die Verän­derun­gen der Medi­en hat­ten und auch immer noch haben, das ist auch gegen­wär­tig nur allzu offen­sichtlich,“ ist sich Antje Schun­ke, die Lei­t­erin des Kul­tur­fo­rums, sich­er.

 

Die Drucker-Presse der „Neuste Nachrichten”

Dr. Flo­ri­an Ostrop, Stiftung Meck­len­burg, beim Auf­bau der Drucke. | Foto: schw­erin-lokal / Peter Scher­rer

Ein Höhep­unkt der Ausstel­lung ist eine his­torische Druck­er-Presse von Hans Hilmar-Koch, auf der für das Pub­likum „Neueste“ Nachricht­en gedruckt wer­den: schwarz auf weiß. Die Druck­mas­chine ist aus organ­isatorischen Grün­den lei­der erst ab Fre­itag, 19. März, vor Ort zu sehen. Ent­standen ist die Ausstel­lung in Zusam­me­nar­beit der Stiftung Meck­len­burg und der MECKLENBURGICA, Gesellschaft zu Förderung der Lan­des­bib­lio­thek Meck­len­burg-Vor­pom­mern e.V., unter­stützt durch Hans-Hilmar Koch von der Galerie Blick­winkel in Schw­erin.

Aus Grün­den der Pan­demiepräven­tion ist für den Besuch eine Voran­mel­dung erforder­lich unter Tel. 0385–555527 oder per Mail an schleswig-holstein-haus@schwerin.de. Emp­fohlen wird die Nutzung der Luca-App, vere­in­facht sie doch die Reg­istrierung ganz erhe­blich. Bedin­gung für den Besuch der Ausstel­lung ist sie aber nicht. Die Laufzeit der Ausstel­lung  geht vom 16. März bis 6. Juni 2021 und kann sich in Abhängigkeit von der aktuellen Pan­demieen­twick­lung ändern.

 

  • Peter Scherrer

    geb. 1959, gel­ern­ter Met­all­fachar­beit­er und grad. His­torik­er, arbeit­ete für Gew­erkschaften und poli­tis­che Stiftun­gen in Europa u.a. 2015–2019 als stel­lvertre­tender Gen­er­alsekretär beim Europäis­chen Gew­erkschafts­bund (EGB), in Brüs­sel. Schw­er­punk­te: Indus­trie- und Sozialpoli­tik sowie Lokalgeschichte und Kul­turelles. Wohnt seit 2017 in Schw­erin.

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