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SSC zeigte Einsatz und Kampfgeist – Aber das Wunder blieb aus

Die Sterne standen von Beginn an nicht gut für den SSC Palmberg Schwerin im Kampf um den Einzug ins CEV Halbfinale. Corona hatte förmlich ins Team eingeschlagen. Nach 14 Tagen

  • Veröffentlicht Februar 11, 2022
Obwohl sie letztlich verloren präsentierten sich die Damen des SSC kämpferisch. | Foto: SSC

Wer halbwegs realistisch auf die aktuelle Lage blickte, dürfte dem Team des SSC Palmberg Schwerin in der Partie gegen die starke Mannschaft von Allianz MTV Stuttgart maximal eine theoretische Siegchance zugesprochen haben. Die Schwaben allerdings versuchten, ihre klare Favoritenrolle herunterzuspielen. Dort war bis zuletzt von einer „Partie auf Augenhöhe“ die Rede. Das allerdings war kaum möglich. Denn die Ausgangslage konnte für die Damen aus Schwerin kaum schlechter sein. 14 Tage hatten sie sich in Corona-Quarantäne befunden. Keine Spiele, kein Training. Und während dieser Zeit wurde eines der beiden Spiele aufgrund fehlender terminlicher Alternativen abgesagt und mit 0:3 gegen das Team um Chef-Coach Felix Koslowski gewertet. Zwei psychologisch wie auch spielerisch harte Brocken. Schwerin hätte ein Wunder gebraucht. Aber die sind rar.

 

SSC erstaunlich stark im ersten Satz

Nehmen wir es gleich vorweg: Das Wunder blieb aus. Schwerin verkaufte sich sicherlich mit Blick auf die Situation durchaus nicht schlecht. Immerhin gelang es den Schwerinerinnen einen Satz für sich zu entscheiden. Und auch ansonsten ging Schwerin nicht unter. Los ging’s gleich mit einer Premiere, denn mit Denise Imoudu, Anna Pogany, Lea Ambrosius, Indy Baijens sowie Lina Alsmeier und Anne Hölzig stand eine so bislang in dieser Saison nicht dagewesene Starting Six auf dem Parkett. Und die sechs kämpfen einen guten Kampf. Es geht recht ausgeglichen los. Allerdings liegt Stuttgart stets mit ein paar Punkten vorn. Besonders Simone Lee schießt den SSC aus dem Spiel, indem sie jeden Pass gnadenlos angreift. Krystal Rivers steht ihr in nichts nach und leider kann man auf Seiten des SSC die sich bietenden kleinen Chancen in Form von „Dankebällen“ zu selten für sich nutzen. Beim Stand von 17:15 nimmt Tore Aleksandersen, Trainer von Allianz MTV Stuttgart, die erste Auszeit der Partie. Diese zeigt Wirkung und sein Team kann drei Punkte in Folge erzielen. Mit viel Druck im Aufschlag sichert sich Stuttgart in der Folge den ersten Durchgang. Dennoch dürfte manch Beobachter überrascht gewesen sein, denn Schwerin präsentierte sich alles andere als chancenlos.

 

Stuttgart löst nach zweitem Satz Halbfinal-Ticket

Weiterhin ohne Top-Angreiferin Lindsey Ruddins, startet der SSC nun in den zweiten Durchgang. Das Ziel: Das Türchen, eventuell das Spiel noch zu drehen und doch noch das Ticket für das CEV-Halbfinale zu lösen, offen zu halten. Eine starke Aufschlagserie von Juliet Lohuis (Stuttgart) aber macht diesem Plan einen gewaltigen Strich durch die Rechnung. Schnell steht es 11:5 für das Team aus Stuttgart. Nun holt der Schweriner Chef-Coach Felix Koslowski sei Team zu sich. Zurück auf dem Platz ändert sich nur wenig. Zwar gelingen Indy Baijens und Steph Samedy einige überzeugende Angriffe. Aber die Stuttgarterinnen lässt das beinahe kalt. Sie punkten ungefährdet weiter. Sie spielen sich fast in einen Rausch und zeigen sich den gesamten Satz über deutlich überlegen. Nun zeigt sich doch die fehlende Trainings- und Spielpraxis auf Seiten des SSC Palmberg Schwerin deutlich. Stuttgart gelingt beinahe alles, so dass der Satz mit 25:12 deutlich an die Stuttgarterinnen geht. Damit haben sie das Ticket für das CEV Halbfinale gelöst.

Damit ist alles entschieden. Aber auf dem Platz wird dennoch weiter gefightet. Der SSC nutzt Satz drei, um weiter Spielpraxis zu sammeln. Und das Team tankt ordentlich Selbstvertrauen. Besonders Indy Baijens, Steph Samedy und die Außenangreiferinnen Alsmeier und Hölzig punkten wiederholt. Dem Rekordmeister aus Schwerin gelingt es, mit 25:21 Satz drei für sich zu entscheiden. Aber mit ein wenig Schützenhilfe der Stuttgarterinnen. Denn diese hatten nun doch das Tempo etwas herausgenommen. Dennoch ein Achtungserfolg für Schwerin – und eine gute Vorbereitung für die anstehende Woche mit drei Heimspielen in der PALMBERG ARENA.

 

SSC holt dritten Satz, verliert dann aber mit 1:3

In Durchgang 4 geht Stuttgart schnell mit 5:0 in Führung, doch die Schwerinerinnen spielen das eigentlich bereits verlorene Spiel tapfer weiter. Sie kommen sogar wieder etwas heran. Das Schweriner Trainerteam nutzt die Gelegenheit und wechselt Symone Lee, Frauke Neuhaus und auch Kapitänin Femke Stoltenborg ein. Das Team kämpft sich nun zum 22:21 Anschlusstreffer heran. Das sollte dann allerdings auch der letzte Schweriner Punkt dieser Partie gewesen sein. Die Stuttgarterinnen zeigen nochmals ihr Können und entscheiden auch Satz vier mit  25:21 und damit das gesamte Spiel für sich. Das Wunder bleib also wie gesagt aus. Dennoch haben die Schwerinerinnen gezeigt, dass sie in den kommenden Heimspielen nicht chancenlos sein werden.

Written By
Stephan Haring

Stephan Haring ist freier Mitarbeiter unserer digitalen Tageszeitung. Er hat ein Bachelor-Studium der Kommunikationswissenschaften an der Universität Erfurt mit den Nebenfächern Sozialwissenschaften & Politik absolviert. Im Nachhinein arbeitete er in leitenden Funktionen der Presse- & Öffentlichkeitsarbeit, im Leitungsbereich eines Unternehmens sowie als Rektor einer privat geführten Hochschule. Zudem entwickelte, organisierte und realisierte er mit der durch ihn entwickelten LOOK ein Fashionevent in Schwerin. Heute arbeitet er freiberuflich als Texter, Pressesprecher und Textkorrektor sowie als Berater in verschiedenen Projekten. In einem Schweriner Ortsbeirat ist er zudem ehrenamtlich als Vorsitzender kommunalpolitisch aktiv.

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