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Staatstheater Schwerin: Stadtpolitik über Rettung erleichtert

Schwerin, 18.12.2015.(pm/red). Das Staatstheater Schwerin ist vorerst vor der Insolvenz gerettet. In einer Krisensitzung des Landeskabinetts haben die Minister die Auszahlung von Soforthilfen beschlossen. Die Stadtpolitik reagiert erleichtert auf die

  • Veröffentlicht Dezember 18, 2015

Schwerin, 18.12.2015.(pm/red). Das Staatstheater Schwerin ist vorerst vor der Insolvenz gerettet. In einer Krisensitzung des Landeskabinetts haben die Minister die Auszahlung von Soforthilfen beschlossen. Die Stadtpolitik reagiert erleichtert auf die Entwicklung.

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Das Staatstheater Schwerin erhält eine Soforthilfe. Das ist das Ergebnis der gestrigen Krisensitzung in der Staatskanzlei. Damit ist die Gefahr einer Insolvenz vorerst vom Tisch. Wie Kultusminister Mathias Brodkorb mitteilte, erhält das Staatstheater umgehend eine Soforthilfe von 1,2 Millionen Euro, die unverzüglich ausgezahlt werden soll. So schnell wie möglich wolle das Land auch als Gesellschafter einer neuen Theater GmbH einsteigen, in der Staatstheater Schwerin und Landestheater Parchim verschmelzen.

 

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Kurzweilig stand die Theaterfusion auf der Kippe, nachdem bekannt wurde, dass eine Fusion finanzielle Risiken in sich birgt, die das Land nach Eigenangaben nicht abschätzen kann. Kommunalpolitiker quer durch die Schweriner Parteien begrüßten die Entscheidung des Landes.

 

„Mit der Entscheidung der Landesregierung wird die drohende Insolvenz abgewendet und unser Theater gesichert. Das konstruktive Mitwirken am Reformprozess auf Landesebene wird damit honoriert. Es ist eine langjährige Forderung der gesamten Stadtvertretung, dass das Land künftig mehr Verantwortung für das Theater in der Landeshauptstadt übernimmt. Mit dem heutigen Beschluss sind wir ein Stück weitergekommen. Die Stadt wird ihren Teil zum Erhalt Mecklenburgischen Staatstheaters beitragen und sich auch künftig an der Finanzierung beteiligen. Mit dem Land als Mehrheitsgesellschafter sind wir für die Zukunft gut aufgestellt“, erklärte der CDU-Fraktionsvorsitzende Sebastian Ehlers.

 

„Die Entscheidung das Theater mit 1,2 Mio Euro Soforthilfe vor der Insolvenz zu retten, ist die einzig richtige Alternative. Jedoch mit welcher Dramatik diese Entscheidung inszeniert wurde, ist völlig unverständlich. Über Monate verhandeln Stadt und Landesregierung über den Einstieg des Landes als Gesellschafter des Mecklenburgischen Staatstheaters, es werden kostspielige externe Gutachten in Auftrag gegeben und geprüft. Es wurde nicht der Eindruck vermittelt, dass es weiteren Klärungsbedarf gäbe und plötzlich entstehen Unklarheiten, die die finanzielle Unterstützung sowie den Einstieg als Mitgesellschafter in Frage stellen? Die Arbeitsweise und Verhandlungstaktik zwischen Land und Stadt wirken auf unsere Fraktion äußerst fragwürdig.

 

Das Ringen um den Erhalt des Theaters sollte nicht selbst zur Inszenierung und zum Spielball diverser Wahlkampfstrategien werden.

 

Mit der beginnenden Arbeit des neuen Intendanten und dem Einstieg des Landes warten im nächsten Jahr große Herausforderungen auf das Haus und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Und trotz der jetzigen Soforthilfe werden wir uns 2016 in der Stadtpolitik zum Thema Theater nicht beruhigt zurücklehnen dürfen, denn die Konsolidierungsbemühungen im Theater müssen weiter gehen.“, sagt die Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90 / Die Grünen, Cornelia Nagel.

 

 

„Das Theater ist für Schwerin und ganz Mecklenburg-Vorpommern unverzichtbar. Das hat die Schweriner SPD immer wieder deutlich gemacht und steht nach wie vor dazu. Die jetzt zwischen Stadt und Land erzielte Einigung ist ein Sieg der Vernunft“, freut sich der SPD-Kreisvorsitzende und Landtagsabgeordnete, Jörg Heydorn. „Damit ist die Zukunft das Theaters vorerst gesichert. Besonders dankbar bin ich dafür, das Land und Stadt gemeinsam die notwendigen Bedingungen dafür geschaffen haben. Klar ist aber auch, dass Schwerin alle noch offenen Rechtsfragen lückenlos aufklären muss“, so Heydorn.

 

Oberbürgermeisterkandidat und SPD-Stadtvertreter, Dr. Rico Badenschier ergänzt dazu: „Ich bin froh, dass die lange Hängepartie um das Theater endlich ein Ende gefunden hat. Bei größerer Kompromissbereitschaft aller Seiten hätte diese vermieden werden können. Die Stadt hat jetzt mit der angestrebten Gründung einer gemeinsamen Theatergesellschaft zusammen mit dem Land, dem Landkreis Ludwigslust-Parchim und der Stadt Parchim erstmals die einmalige Chance, das Theater dauerhaft in sicheres Fahrwasser zu bringen. Diese Chance muss Schwerin ohne weitere Verzögerungen nutzen. Alle Verhandlungspartner müssen zu ihren Zusagen stehen und den Knoten endgültig durchschlagen. Das sind wir nicht nur der gesamten Kultur in Schwerin, sondern auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Theaters schuldig.“

 

 

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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