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Stadt bereitet Notunterkunft für Ukrainische Flüchtlinge vor

Als klar war, dass eine Flüchtlingswelle aus der Ukraine in Richtung EU rollen würde, hat auch die Landeshauptstadt Schwerin schnell reagiert. Binnen kürzester Zeit standen Unterkünfte für 100 Personen zur

  • Veröffentlicht März 3, 2022
Seit Montag weht die ukrainische Flagge umgeben von der der EU und Deutschlands auch in Schwerin vor dem Rathaus. | Foto: privat

 

Der Krieg, den Wladimir Putin sein Militär gegen die Bürgerinnen und Bürger der Ukraine durchführen lässt, nimmt an Härte eher zu, als dass eine positive Entwicklung zu verzeichnen wäre. Verschiedenste Militärexperten gehen davon aus, dass die russische Armee in einer nun nächsten Stufe noch brutaler als schon bislang vorgehen wird. Frühere Kriege unter „Führung“ des russischen Präsidenten haben genau diese Taktik bereits gezeigt. Kommt es auch in der Ukraine so, dürfte den Menschen die wirklich Katastrophe noch bevorstehen: Großflächige Vernichtungen. Die Fluchtwelle, die schon jetzt hunderttausende aus dem Land trieb, dürfte dann einen weiteren Höhepunkt erleben. Wenn die Menschen noch aus dem Land kommen.

 

Flüchtlingswelle aus der Ukraine in vollem Gang

Für die Nachbarländer und die gesamte EU heißt es schon jetzt, sich der Flüchtlingswelle zu stellen. Erstmals seit Jahren scheinen die Mitgliedsländer, auch die, die zuletzt häufig auf Konfrontationskurs gingen, darin geeint, die Geflüchteten aufnehmen zu wollen – ihnen Sicherheit zu gewähren. Auch für Deutschland, und damit auch für Mecklenburg-Vorpommern heißt es daher bereits seit der vergangenen Woche, sich auf bislang schwer abschätzbare Flüchtlingszahlen vorzubereiten.

 

Schwerin hat schnell erste Unterkünfte organisiert

Eine große Welle der Hilfsbereitschaft von Sach- über Geldspenden bis hin zu Unterkunftsangeboten und Transportmöglichkeiten setzte schnell ein und nimmt seither stetig zu. Auf der anderen Seite bereiten die Städte die erforderlichen organisatorischen Grundlagen vor. Denn abwarten ist nicht das Gebot der Stunde. So hatte der zuständige Dezernent in Schwerin, Andreas Ruhl, umgehend reagiert, als das Land um die Organisation von Unterkünften für mindestens 100 Personen bat. Schon am Freitag hatten die Wohnungsgesellschaft Schwerin (WGS) und zwei Jugendherbergen entsprechende Unterkünfte zugesagt. Weitere folgen. So wäre es durchaus denkbar, hatte WGS-Geschäftsführer Köchig kürzlich erklärt, bis zu 200 Wohnungen für 800 bis 1.000 Menschen in kurzer Zeit zur Verfügung stellen zu können. Ergänzt um weitere zentrale Möglichkeiten Dritter und vor allem um wohl zahlreiche Unterkunftsangebote speziell auch aus der ukrainischen Community Schwerins, dürfte die Landeshauptstadt aus Sicht der Unterkünfte auf größere Flüchtlingszahlen vorbereitet sein.

 

Notunterkunft als Übergang in Vorbereitung

Vor dem Hintergrund weiterer angekündigter Busse mit Flüchtlingen treibt Schwerin die schnellstmögliche Eröffnung einer Notunterkunft in einem leerstehenden Schulgebäude in der Weststadt voran. Mit 100 bereits angekommenen Schutzsuchenden aus der Ukraine hat Schwerin die kurzfristige schon Kapazitätsgrenze erreicht. Bei einem deutlicheren höheren Zustrom binnen kürzester Zeit, könnte die Herausforderung für Schwerin wachsen. Wenngleich die Ankündigungen seitens der WGS durchaus Hoffnung machen. Die geplante Notunterkunft in der Schule ist daher für eine kurzfristige Unterbringung vorgesehen, um eben die erforderliche Zeit für die Suche beziehungsweise Herrichtung besser geeigneter Quartiere zu gewinnen.

Schwerins Integrationsbeauftragte Maren Jakobi informierte am Mittwoch darüber, dass die Aufnahmekapazität für Sachspenden in der alten Postfiliale am Berliner Platz bereits erschöpft sind: „Wir bedanken uns für die überwältigende Spendenbereitschaft der Schwerinerinnen und Schweriner! Sobald wieder Sachspenden benötigt werden, informieren wir die Öffentlichkeit darüber. Geldspenden für den Transport der abgegebenen Spenden in die Ukraine nimmt das Deutsch-Ukrainische Kulturzentrum weiterhin gern entgegen. Die Bürgerinnen und Bürger werden gebeten, auf Sachspenden direkt an den Unterkünften zu verzichten. Aktuelle Infos für Geflüchtete und Hilfsbereite fortlaufend unter www.schwerin.de/ukraine

Written By
Stephan Haring

Stephan Haring ist freier Mitarbeiter unserer digitalen Tageszeitung. Er hat ein Bachelor-Studium der Kommunikationswissenschaften an der Universität Erfurt mit den Nebenfächern Sozialwissenschaften & Politik absolviert. Im Nachhinein arbeitete er in leitenden Funktionen der Presse- & Öffentlichkeitsarbeit, im Leitungsbereich eines Unternehmens sowie als Rektor einer privat geführten Hochschule. Zudem entwickelte, organisierte und realisierte er mit der durch ihn entwickelten LOOK ein Fashionevent in Schwerin. Heute arbeitet er freiberuflich als Texter, Pressesprecher und Textkorrektor sowie als Berater in verschiedenen Projekten. In einem Schweriner Ortsbeirat ist er zudem ehrenamtlich als Vorsitzender kommunalpolitisch aktiv.

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