Straßenbahn wirbt in Schwerin für „Frühe Hilfe“

So mancher dürfte sie schon im Stadtbild gesehen haben: Eine Straßenbahn des Nahverkehrs Schwerin mit der Aufschrift: „Wir unterstützen euch“. Sie macht werdende Eltern und Eltern mit Kindern bis 3 Jahre neuerdings auf alle Angebote der Frühen Hilfen in der Landeshauptstadt Schwerin aufmerksam.

Die Bahn fährt nun mit dieser Werbung für mindestens ein Jahr durch ganz Schwerin. „Diese Form der Öffentlichkeitsarbeit ist wesentlich effektiver als Flyer oder Plakate, weil sie der Zielgruppe unweigerlich präsentiert wird, selbst wenn die Eltern öffentliche Verkehrsmittel nicht aktiv nutzen“, erläutert der Fachdienstleiter Jugend, Mark Klinkenberg, die Werbeidee. Ist das Interesse erst einmal geweckt, können sich Eltern zusätzliche Informationen über einen QR-Code holen, den sie mit ihrem Smartphone scannen. Ein Geheimnis des Fachdienstleiters bleibt allerdings, wie das Scannen des QR-Codes erfolgen soll. Denn wer sie nicht nutzt – und konkret diese Personengruppe gilt es ja auch zu erreichen – sieht sie nur vorbeifahrend im Stadtbild. Die Wahrscheinlichkeit, gerade in diesem Augenblick den QR-Code scannen zu können, tendiert gegen null. Dennoch ist das inhaltliche Ansinnen zweifelsfrei ein wichtiges.

Durch Frühe Hilfen „werdende Eltern stärken“

Dies bestätigt auch Oberbürgermeister Rico Badenschier: „Die ersten Lebensmonate und -jahre sind von großer Bedeutung für die gesamte weitere Entwicklung des Kindes. Gerade in dieser Zeit ist es von Bedeutung, werdende Eltern zu stärken, um die Beziehungen zu ihrem Kind förderlich zu gestalten“, so der Verwaltungschef zum Start der „Frühe Hilfen“-Straßenbahn.

Frühe Hilfen unterstützen schwangere Frauen und werdende Väter sowie Mütter und Väter mit Kindern bis drei Jahren mit einem frühzeitigen und koordinierten Angebot. Die Unterstützung der (werdenden) Eltern umfasst die Information, Beratung und Begleitung rund um die Schwangerschaft und die Entwicklung von Kindern. Die niedrigschwelligen, freiwilligen und kostenfreien Angebote richten sich dabei insbesondere an Familien, die aufgrund von unterschiedlichen Belastungen einen erhöhten Beratungsbedarf haben, jedoch häufig nur schwer einen Zugang zu Unterstützungsangeboten finden.

Für die kreative Umsetzung der Öffentlichkeitskampagne gelang es, Auszubildende des dritten Ausbildungsjahres im Bereich Grafik-/Kommunikationsdesign aus Schwerin zu gewinnen. Die Öffentlichkeitskampagne erfuhr zudem im Rahmen des Aktionsprogramms „Aufholen nach Corona für Kinder- und Jugendliche“ eine Förderung.