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Tag der Organspende 2023“ – vdek weist auf Bedeutung der Dokumentation der individuellen Entscheidung hin

Mecklenburg-Vorpommern, 6. Juni 2023 - Am ersten Samstag im Juni findet jedes Jahr der "Tag der Organspende" statt. Ein Thema von existenzieller Bedeutung und hoher Sensibilität.

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  • Veröffentlicht Juni 6, 2023

Meck­len­burg-Vor­pom­mern, 6. Juni 2023 – Am ersten Sam­stag im Juni find­et jedes Jahr der „Tag der Organspende” statt. Ein The­ma von exis­ten­zieller Bedeu­tung und hoher Sen­si­bil­ität.

Täglich hof­fen allein in Meck­len­burg-Vor­pom­mern etwa 190 Men­schen (deutsch­landweit etwa 8.500) auf eine pos­i­tive Nachricht für eine Organspende. Sie ste­hen auf der Warteliste für leben­sret­tende Trans­plan­ta­tio­nen. Der Ver­band der Ersatzkassen in Meck­len­burg-Vor­pom­mern (vdek) nutzt den „Tag der Organspende 2023”, um die Men­schen im Land dazu aufzu­rufen, sich mit diesem leben­sret­ten­den The­ma auseinan­derzuset­zen.

Auf den ersten Blick scheinen die Zahlen der aktuellen Studie der Bun­deszen­trale für gesund­heitliche Aufk­lärung (BZgA) hoff­nungsvoll zu sein. Denn 84 Prozent der repräsen­ta­tiv Befragten ste­hen grund­sät­zlich pos­i­tiv zum The­ma Organspende. Bei genauer­er Betra­ch­tung zeigt sich jedoch, dass gut ein Drit­tel der Men­schen (36 Prozent) noch keine Entschei­dung pro oder con­tra Organspende getrof­fen hat. „Es ist ver­ständlich, dass dies nicht jedem leicht­fällt. Den­noch möcht­en wir die Men­schen ermuti­gen, sich indi­vidu­ell mit diesem The­ma auseinan­derzuset­zen”, sagt Kirsten Jüt­tner, Lei­t­erin der vdek-Lan­desvertre­tung Meck­len­burg-Vor­pom­mern.

 

Wartelisten bleiben lang

Angesichts der seit 2018 rück­läu­fi­gen Anzahl von Organspendern in Meck­len­burg-Vor­pom­mern hofft Jüt­tner, dass viele let­z­tendlich die Entschei­dung für eine Organspende tre­f­fen. „Obwohl unser Bun­des­land mit 14,1 Spenden je ein­er Mil­lion Ein­wohn­er weit­er­hin deut­lich über dem Bun­des­durch­schnitt (10,3) liegt, dür­fen wir uns darauf nicht aus­ruhen. Solange die Wartelis­ten noch so lang sind, ist jede zusät­zliche Entschei­dung zugun­sten der Organspende wichtig.”

 

Nur knapp 50 Prozent haben ihre Spendebereitschaft schriftlich dokumentiert

Neben der großen Bedeu­tung dieser Entschei­dung weist Kirsten Jüt­tner auf einen weit­eren wichti­gen Punkt hin: „Die Studie der BZgA zeigt auch, dass zwar 61 Prozent der Befragten für sich eine Entschei­dung pro oder con­tra Organspende getrof­fen haben, aber nur 44 Prozent haben diese schriftlich doku­men­tiert. Meis­tens geschieht dies in einem Organspendeausweis, in eini­gen Fällen auch in ein­er Patien­ten­ver­fü­gung. Bedenkt man, dass unter den doku­men­tierten Entschei­dun­gen auch Ablehnun­gen vorhan­den sind, bleibt die Anzahl der ein­deutig pos­i­tiv­en Entschei­dun­gen weit­er­hin zu ger­ing.”

 

Fehlende Dokumentation kann lebensrettende Transplantationen verhindern

Die aktuellen Dat­en der Deutschen Stiftung Organtrans­plan­ta­tion (DSO) zeigen, wie wichtig eine ein­deutige schriftliche Doku­men­ta­tion zugun­sten ein­er Organspende ist. Ein maßge­blich­er Grund für die Nicht­durch­führung möglich­er Organspenden im let­zten Jahr war die fehlende Zus­tim­mung seit­ens der poten­ziellen Spender. Wenn Ange­hörige in die zweifel­los schwierige Sit­u­a­tion kom­men, die Entschei­dung tre­f­fen zu müssen, lehn­ten sie, wie die DSO zeigt, in rund 80 Prozent der Fälle ab, oft auch, weil ihnen die Ansicht­en ihrer ver­stor­be­nen Ange­höri­gen nicht bekan­nt waren.

 

Organspendeausweis schafft Klarheit

„Angesichts der großen Zahl von Men­schen in Deutsch­land, die pos­i­tiv zur Organspende ste­hen, kön­nen wir mit Sicher­heit sagen, dass leben­sret­tende Trans­plan­ta­tio­nen auf­grund fehlen­der schriftlich­er Entschei­dun­gen zugun­sten ein­er Organspende nicht stat­tfind­en kon­nten. Daher rufen wir alle, die ihre Entschei­dung getrof­fen haben, dazu auf, diese rechtzeit­ig zu doku­men­tieren – am besten in einem Organspendeausweis, den man immer bei sich tra­gen kann”, sagt Kirsten Jüt­tner.

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