Vandalismus im Schlossgarten: Grüne sprechen sich gegen Alkohoverbot aus
Zu den Beschwerden und angekündigten polizeilichen Maßnahmen gegenüber feiernden Jugendlichen im Schlossgarten braucht es nach Ansicht der Grünen in der Schweriner Stadtfraktion nicht mehr Verbote, sondern Orte an denen „jugendtypisches“
Immer wieder kam es in der Vergangenheit im Schweriner Schlossgarten zu Vandalismus. Die Stadtverwaltung hatte daraufhin polizeiliche Maßnahmen angekündigt. Bei der Stadtfraktion Bündnis 90 / Die Grünen stößt diese Vorgehensweise auf Kritik.
„In der Stadtgesellschaft plädieren wir dafür, mehr Jugend in der Stadt zu wollen. Es wird für eine Hochschule geworben, um die Stadt zu beleben. Gleichzeitig wird sich darüber beschwert, wenn sich Jugendliche wie es so schön heißt jugendtypisch verhalten – sei es aktuell um Schlossgarten oder im Sommer am Ziegelsee.“, so die Fraktionsvorsitzende Regina Dorfmann. Gerade nach den Einschränkungen durch Corona, durch die Kinder und Jugendliche, solidarisch zum Schutz der Älteren, besonders zurücksteckten, sei die Sehnsucht nach Gemeinschaft und Feiern doch nur verständlich.
„Sachbeschädigungen und andere Delikte sind selbstverständlich nicht zu vertreten, diese treten jedoch nach Angaben der Polizei verhältnismäßig gering auf.“, betont Dorfmann. Anstelle von Verboten sollte man den Jugendlichen wohlwollend begegnen und ihnen auch Orte zum Zusammentreffen zugestehen. „Vielleicht wäre die Marstallwiese eine Option – vor allem wenn unser Wunsch nach einem Stadtstrand umgesetzt werden würde.“, so Dorfmann.
Stadtpräsident Sebastian Ehlers brachte Alkoholverbot ins Spiel
Nach Bekanntwerden von gehäuftem Vandalismus im Schlossgarten hatte auch Schwerins Stadtpräsident Sebastian Ehlers sich zu den Vorkommnissen geäußert.
Über die sozialen Netzwerke betonte Ehlers: „Ich habe Verständnis dafür, dass sich auch junge Leute bei schönem Wetter gerne im Schlossgarten treffen. Wenn allerdings dort randaliert wird, Bierflaschen auf das Gelände einer Kita geworfen werden und Spielgeräte mutwillig beschädigt werden, hört der Spaß auf.“ Er brachte ein Alkoholverbot ins Spiel. „Wenn Appelle und präventive Maßnahmen nicht wirken, muss in letzter Konsequenz auch über ein Alkoholverbot nachgedacht werden“, sagte Sebastian Ehlers. Es brauche nicht mehr Verbote, sondern Orte an denen „jugendtypisches“ Verhalten noch möglich ist. So argumentiert hingegen die Fraktion Bündnis90 / Die Grünen.