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Weiterhin überdurchschnittlich viele Geringverdiener auch in Schwerin

Schon seit der Wiedervereinigung ist es eine traurige Realität: Der Anzahl derjenigen Menschen, die trotz Vollzeitarbeit nur wenig Geld in ihren Portemonnaies finden, ist in Mecklenburg-Vorpommern besonders hoch. Nun belegt

  • Veröffentlicht Februar 1, 2022
Auch in Schwerin liegt der Anteil der Geringverdiener deutlich über dem Bundesschnitt. | Foto: Klaus-Uwe Gerhardt

Erneut ist Mecklenburg-Vorpommern bundesweit Spitze. Und wie leider noch immer zu häufig nicht im positiven Bereich. Wie verschiedene Medien übereinstimmend berichten, arbeiten auch weiterhin in Mecklenburg-Vorpommern die meisten Menschen für ein vergleichsweise geringes Einkommen. Das Land im Nordosten verzeichnete auch 2020 mit stattlichen 34,2 Prozent den höchsten Anteil Geringverdiener an den in Vollzeit Beschäftigten. Damit liegt das Land vor Thüringen, das auf einen Anteil von 32,9 Prozent kommt. Direkt danach folgt mit Sachsen (32,6 Prozent) ein weiteren Land im Osten der Republik. Diesen traurigen Spitzenwert Mecklenburg-Vorpommerns und der Neuen Bundesländer weist eine Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung aus.

Mecklenburg-Vorpommern erneut traurige Spitze

Noch deutlicher wird der zweifelsfrei zu hohe Anteil, wenn man auf den Bundesschnitt blickt. Denn die auf Grundlage der Entgelt-Daten-Erhebung der Bundesagentur für Arbeit entstandene Studie spricht bundesweit von 18,7 Prozent der Vollbeschäftigten, die dem Geringverdienerbereich zuzuordnen sind. Dabei handelt es sich um Vollzeitbeschäftigte, die weniger als zwei Drittel des mittleren monatlichen Bruttoarbeitsentgelts aller Sozialversicherten verdienen. Am kleinsten war die Anzahl der Geringverdiener laut der Studie des WSI mit jeweils 13,7 Prozent in Hamburg und Baden-Württemberg. Bundesweit zeigte sich zudem, dass sich speziell in Ballungszentren die Situation der Beschäftigten eher positiv darstellt. Allerdings führt dies nicht zwingend zu volleren Portemonnaies am Monatsende, da in diesen Bereichen in der Regel auch die Mieten deutlich über denen der weniger besiedelten, ländlichen Räume liegen.

 

Werte in Rostock und Schwerin im Landesschnitt geringer

Bezogen auf Mecklenburg-Vorpommern kann man zwar eher nicht von echten Ballungszentren sprechen. Aber auch hier liegt der Geringverdieneranteil in den beiden größten Städten Rostock und Schwerin mit jeweils etwa 25 Prozent deutlich unter dem Landesschnitt. Aber eben dennoch noch spürbar über dem bundesweiten Durchschnitt. Der hohe Wert für ganz M-V ergibt sich dabei durch die extrem hohen Werte in den Landkreisen Vorpommern-Rügen (40,8 Prozent), Vorpommern-Greifswald (39,2 Prozent) und dem Landkreis Rostock mit 38,3 Prozent.

Auch im Geschlechtervergleich zeigt sich beinahe durchgängig weiter ein doch deutlicher Unterschied. So lag der Anteil der Frauen in Mecklenburg-Vorpommern mit 37,7 Prozent deutlich über dem der Männer (32 Prozent). Einzig Schwerin stach hier mit einem faktisch ausgeglichenen Niveau heraus (24,9 Prozent Frauen, 25 Prozent Männer).

 

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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