Kolumne: Wo Menschlichkeit verloren geht

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Von CHRISTIN LESCHIEN

Herr Fischer, Herr Fischer wie tief ist der Fall?

Arroganz! Einige Menschen triefen nur so vor Überheblichkeit.

Ich frage mich jedes Mal bei einer solch überwichtigen Person, woher dieser Übermut kommt?  Sind nicht alle Menschen erstmal von Grund auf gleich? Haben wir nicht alle zwei Arme, zwei Beine, einen Kopf? Gehen wir nicht alle auch mal auf die Toilette? Bekommen wir nicht alle einmal eine Erkältung?

Werfen wir anderen Menschen beim Arzt einen hochnäsigen Blick zu weil unsere Erkältung „besser“ ist als deren. Weil wir die hochwertigeren Taschentücher haben? Oder weil unser Bein nur einmal gebrochen ist und nicht wie ihres zweimal?! Sitzen wir nicht alle in demselben Boot und versuchen nicht unterzugehen?

„Einbildung ist auch eine Bildung“, sagte meine Oma immer zu mir. Als Kind hatte ich eine blühende Fantasie und bildete mir oft Sachen ein, die gar nicht existierten. Und genau das ist der Punkt. Es ist die Nichtexistenz!

Die Nichtexistenz von Besser- und schlechter-sein!! Geld, Mode oder Autos sollten keine Messwerte für die Stellung eines Menschen sein. Das, was uns ausmacht ist unsere Individualität. Unsere Empathie, unsere Hilfsbereitschaft, unsere Menschlichkeit.

Niemand ist gut genug, niemand ist klug genug, niemand ist hübsch genug. Alle sehen in sich das Maß aller Dinge. Alle anderen sind niederwertig, keiner kann dem anderen das Wasser reichen?

Die Folge: Wir alle verdursten. Und doch ist es das Wasser was wir zum Leben brauchen. Das Miteinander! Das Friedvolle! Das Liebevolle! Einfach nur die Menschlichkeit! Die heutzutage mehr und mehr verloren geht.

 

Über die Autorin:

Christin Leschien steht mitten im Leben und schreibt immer wieder Kolumnen für unterschiedliche Magazine und Zeitungen.  So schrieb sie beispielsweise schon für die PISTE und verschiedene Hunde-Magazine. Seit November 2017 schreibt sie für die digitale Tageszeitung Schwerin-Lokal monatlich eine Kolumne über den Alltag in Schwerin