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Wohnen in Schwerin: Mietspiegel berücksichtigen

Ob es um die Miete für die neue Wohnung geht oder eine Mieterhöhung in die alte Wohnung flattert – nach einer neuen gesetzlichen Regelung legt der Mietspiegel einer Stadt fest,

  • Veröffentlicht September 28, 2015

schwerinOb es um die Miete für die neue Wohnung geht oder eine Mieterhöhung in die alte Wohnung flattert – nach einer neuen gesetzlichen Regelung legt der Mietspiegel einer Stadt fest, ob die Mietkosten angemessen sind. So auch in Schwerin, wo ein Gutachterausschuss zurzeit den neuen Mietspiegel ermittelt.

Mietspiegel in Schwerin

Wer auf der Suche nach einer neuen Wohnung ist, sollte den Mietpreis auf jeden Fall mit dem aktuellen Mietspiegel vergleichen. Dafür stehen die Städte vor der schwierigen Aufgabe, aussagekräftige und qualifizierte Daten zu sammeln. Doch wie macht es die Stadt Schwerin? Sie bittet sowohl Mieter als auch Vermieter um freiwillige Mithilfe bei der Aktualisierung des Mietspiegels.

Insgesamt liegt der aktuelle Mietspiegel von Schwerin weit unter dem bundesdeutschen Durchschnitt. In einzelnen Mietfeldern sind die Preise zwar leicht gestiegen, insgesamt haben sich die Mieten in den letzten Jahren allerdings kaum erhöht. So zahlt man zurzeit für eine gut ausgestattete Altbauwohnung bis zu einer Größe von 40 qm im Schnitt 7,90 Euro pro Quadratmeter. Wohnungen mit einer Wohnfläche zwischen 80 und 100 qm, die nicht modernisiert sind, kosten dagegen nur 3,95 Euro pro Quadratmeter. Gerade für Familien mit Kindern ist das eine äußerst günstige Wohnsituation, die nur wenige andere deutsche Städte in der Größe bieten können. Und vielleicht ist das auch der Grund dafür, dass die Zuwanderung ins Bundesland Mecklenburg-Vorpommern erstmals seit 1988 angestiegen ist.

Schwierigkeiten bei der Ermittlung des Mietspiegels

Die Stadt Schwerin hat Gutachter beauftragt, einen aktuellen Mietspiegel zu erfassen. Die Bürger können dazu die nötigen Daten in ein Formular eintragen. Da allerdings nicht alle relevanten Daten erhoben werden, beruht der Mietspiegel auf Stichproben, die für ein repräsentatives Ergebnis oft nicht ausreichen. Ob in Schwerin genug Daten aufgenommen werden können, um den Mietspiegel möglichst korrekt auszuwerten, wird sich zeigen.

Dass die Mietspiegel in vielen deutschen Städten nicht der Realität entsprechen, möchte das Bundesministerium für Justiz und Verbraucherschutz demnächst ändern. Eine Expertenkommission soll Verbesserungsvorschläge machen, die später auch gesetzlich verankert werden sollen.

Abhängig vom Mietspiegel ist auch die Mietpreisbremse, die seit ihrer Einführung eine Deckelung der Wohnungspreise verspricht. Besonders viele Vermieter tun sich schwer mit dieser Entwicklung. Die Zweifel an den richtigen Zahlen eines Mietspiegels äußern manche Vermieter sogar vor Gericht. Nun beschäftigen sich Immobilienexperten mit der Erstellung eines Mietspiegels, der auf wissenschaftlich fundierten Studien beruht. Zu den Forderungen der Experten zählt auch die Trennung von Statistik und Politik. Zu häufig kommt es schließlich vor, dass Lokalpolitiker die Zahlen nach ihren persönlichen Vorstellungen gestalten.

Bild: © istock.com/wangyangcn

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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