Zeitreise – Weihnachten 1968

Jens-Uwe Rost vom Stadtarchiv Schwerin hat in seinen Beständen gekramt und bei Facebook ein nettes Fundstück präsentiert. Ein Konsum-Angebot aus dem Jahre 1968, das es in sich hat. Geflügel, Wildbret. Es war in Schwerin alles da vor 45 Jahren, wie er in seinem Text ausführt:

„Wenn dieses „Konsum“-Angebot immer und ausreichend vorhanden gewesen wäre, hätten wir wohl keine Westpakete gebraucht. Obwohl Jeans, Beatlesplatten …

Doch immerhin, in den Jahren vom Mauerbau bis 1970, hatte die DDR einen rasanten Aufschwung hingelegt. Zweitgrößte Industriemacht im RGW und einen guten Platz in der Weltproduktion. Nach dem Bau der Mauer stabilisierte sich die Bevölkerungsentwicklung, zwischen 1961 und 1970 flohen nur noch 22.000 Menschen. Auch die Altersstruktur wurde allmählich ausgeglichener. Angekurbelt durch permanenten Arbeitskräftemangel und sozialpolitische Maßnahmen (Kindergärten, Ganztagsschulen u. a.) konnte der Anteil der Frauen in der Volkswirtschaft kontinuierlich erhöht werden.

Auch Lebensstandard und Arbeitseinkommen (1955 439 M, 1970 762 M) stiegen deutlich. Die Subventionierung von Grundnahrungsmitteln und Mieten, verhinderte den Ausbruch von Armut. Seit September 1967 galt die 5 Tage Arbeitswoche, wofür allerdings einige Feiertage wegfielen. Innenpolitisch schuf sich die DDR 1968 ein neues Strafgesetz und eine Neue Verfassung. Außenpolitisch gab es den Prager Frühling, die DDR durfte von nun an bei Olympischen Spielen mit eigener Flagge und Hymne antreten und fast hätt‘ ich‘s vergessen, einen Freundschafts- und Beistandspakt DDR-Mongolische Volksrepublik.“

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