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Zivilgesellschaftliche Gruppen machen gegen MVgida mobil

(pm/red) Die Teilnehmerzahlen zeigen,  dass sich die PEGIDA-Demonstrationen in ganz Deutschland allmählich wieder auf dem absteigenden Ast befinden. Wie der „Spiegel“ berichtet, verlor das islamfeindliche Bündnis binnen einer Woche mancherorts bis

  • Veröffentlicht Februar 7, 2015

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(pm/red) Die Teilnehmerzahlen zeigen,  dass sich die PEGIDA-Demonstrationen in ganz Deutschland allmählich wieder auf dem absteigenden Ast befinden. Wie der „Spiegel“ berichtet, verlor das islamfeindliche Bündnis binnen einer Woche mancherorts bis zu 50 Prozent an Zuspruch.

 

Für die Gegner ist diese Entwicklung trotz allem noch kein Grund zur Entwarnung. Deshalb ruft das Aktionsbündnis für ein friedliches und weltoffenes Schwerin für Montag ab 18 Uhr zu einer Kundgebung auf dem Alten Garten auf, um dort „für Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit“ zu werben.

 

Die Greifswalder Kunststudentin Paula Gau hat dem Aktionsbündnis dafür ein von ihr entworfenes Plakatmotiv zur Verfügung gestellt. Es zeigt drei verschiedenfarbige Schaumküsse mit weißem, hell- und dunkelbraunen Schokoüberzug, dazu den Kommentar: „Von innen sind wir alle gleich. Für mehr Vielfalt in Mecklenburg-Vorpommern“.

 

Mit Schaumküssen gegen Diskriminierung – das wollen die Veranstalter der Kundgebung am Montag auch wörtlich nehmen und während der Kundgebung „Grabower Küsschen“ verteilen, natürlich in allen drei Farben. Außerdem steht auf der Rednerliste der Kundgebung diesmal – aus aktuellem Anlass – ein Büttenredner des Schweriner Karnevalsvereins.
Ebenfalls am Montag will die Kampagne NOGIDA-MV starten.

 

Die Organisatoren teilten in einer Aussendung mit, dass es seitens dieses Bündnisses am Montag, dem 09.02.2015 zu einer antirassistischen Demonstration unter dem Motto „MV für alle!“ kommen wird. Der Demonstrationszug wird um 18 Uhr am Hauptbahnhof starten, um anschließend durch die Schweriner Innenstadt zu ziehen.

 

NOGIDA-MV hält MVGIDA für „rechtsradikal unterwandert“

 

Die Kampagne verfolge das Ziel, „die rechtspopulistische Argumentationsweise als auch die Organisationsstruktur der MVGIDA-Bewegung zu durchleuchten und kritisch zu hinterfragen“, heißt es in der Erklärung. Darüber hinaus solidarisiert sich die Kampagne mit Flüchtlingen und Betroffenen rassistischer Gewalt.

 

In der Erklärung von NOGIDA-MV heißt es: „Die offensichtlich von rechtsradikalen Kräften geprägte MVGIDA-Bewegung schürt Ängste in der Bevölkerung. Unter dem Unwort ‚Islamisierung‘ werden Menschen muslimischen Glaubens in die direkte Nähe zu islamistischen Terror gestellt. Somit greift die MVGIDA auf ein zunehmend rassistisches Klima und bestehende Vorurteile innerhalb der Gesellschaft zurück und verstärkt diese im öffentlichen Diskurs.“

 

Die Zunahme von Übergriffen auf Menschen, welche nicht dem Bild des „normalen Deutschen“ entsprechen, sei nur eines von vielen besorgniserregenden Zeugnissen dieser Entwicklung.

 

Anstatt diffuse Ängsten innerhalb der Bevölkerung zu schüren, wolle die Kampagne NOGIDA-MV eine inhaltliche Auseinandersetzung mit der Lebenssituation von Flüchtlingen vorantreiben. In diesem Zusammenhang sei die europäische Migrationspolitik als solche in Frage zu stellen.

 

Eine Sprecherin der Kampagne sagt: „Wir laden alle Schweriner und Schwerinerinnen sowie alle Bürgerinnen und Bürger des Landes Mecklenburg-Vorpommern dazu ein, mit uns gemeinsam auf die Straße zu gehen, um ein deutliches Zeichen gegen Rassismus zu setzen. Darüber hinaus begrüßen wir jede Form des Protestes, die sich entschlossen gegen MVGIDA in Schwerin, Stralsund und anderswo wendet. Geht auf die Straße und zeigt den Rechtspopulisten, was ihr von ihnen haltet!“

 

Die Demonstration ist eine von vielfältigen Protestaktionen gegen den für Montag geplanten MVGIDA-Aufmarsch, die zum Ziel haben, viele Menschen aus MV in Schwerin auf die Straße zu bewegen.

 

 

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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