Weiterhin eingeschränkte Patientenaufnahme erforderlich

Die Corona-Neuinfektionszahlen befinden sich bundesweit auf einem viel zu hohen Niveau. Längst ist klar, dass das RKI keine tatsächlichen Werte mehr veröffentlichen kann, da zahlreiche Gesundheitsämter der Meldetätigkeit schon lange nicht mehr nachkommen. Die realen Infektionszahlen sind also mit ziemlicher Sicherheit deutlich höher. In Mecklenburg-Vorpommern blieb dabei sogar die zwischenzeitliche Erholungsphase aus. Wochenlang stiegen die wöchentlichen Neuinfektionszahlen hier teilweise sogar drastisch. Hinzu kommt auch eine deutlich höhere Belegung vor allem der Normalstationen in den Krankenhäusern mit Corona-Patienten. Allerdings zeichnet sich die Hoffnung auf Besserung ab. Die Inzidenzkurven speziell in den besonders stark betroffenen jüngeren und jungen Altersgruppen sinken deutlich.

Eingeschränkte Patientenaufnahme in Schwerin vorerst bis 10. April

Wie schwierig die aktuelle Situation bis zuletzt war, zeigte die Entwicklung in den Krankenhäusern des Landes. So gab Prof. Emil Reisinger, Berater der Landesregierung sowie Dekan der medizinischen Fakultät und wissenschaftlicher Vorstand der Universität Rostock, im Rahmen einer Pressekonferenz der Landesregierung bekannt, dass die Universitätsklinik Rostock aufgrund akuter Personalengpässe Stationen vorübergehend geschlossen hatte. An den Helios Kliniken Schwerin kam es bislang noch zu keinen neuen Stationsschließungen. Dennoch aber ist auch hier die Corona-Situation zumindest angespannt. Bereits seit einiger Zeit müssen die Helios Kliniken Schwerin daher die Aufnahme der Patienten einschränken, deren Behandlung derzeit nicht unbedingt erforderlich ist. Das betrifft auch weiterhin „alle Patienten der Somatik, die nicht als Notfall ins Krankenhaus kommen oder deren Behandlung für einen kurzen Zeitraum verschiebbar ist“, wie es in einer Mitteilung des Maximalversorgers heißt. Die Einschränkungen, zunächst bis zum 27. März 2022, geplant, gelten nun bis voraussichtlich 10. April.

Coronabedingte Personalengpässe

Klinikgeschäftsführer Daniel Dellmann betonte, dass diese Maßnahme das Personal entlasten soll. Auch weiterhin gäbe es eine hohe Zahl an mit dem Corona-Virus infizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. „Wir werden weiterhin alle Notfälle und dringlichen Behandlungen wie etwa bei Krebspatienten durchführen. Auch Geburten können weiterhin im Schweriner Kreißsaal stattfinden“, so Dellmann. Zu den erkrankten Mitarbeitern kommen auch weiterhin zusätzliche Ausfälle hinzu, da nicht wenige mit ihren coronakranken Kindern zu Hause bleiben müssen. Auch fehlen Mütter oder Väter, deren Kinder aufgrund geschlossener Kitas zu Hause bleiben müssen. Anders als zu Beginn der Corona-Pandemie gibt es jetzt keine priorisierte Betreuung von Kindern systemrelevanter Berufe. Obwohl sich die Omikron-Welle rechtzeitig abzeichnete und sich auch Schwerin auf entsprechende Ausfallszenarien vorbereiten konnte.

Patientinnen und Patienten, die in diesen Tagen bereits für eine stationäre Aufnahme an den Helios Kliniken Schwerin geplant waren, erhalten telefonisch Informationen aus dem jeweiligen Fachbereich, um einen neuen Termin zu vereinbaren.

Teilweise auch Flemming-Klinik betroffen

Ebenso finden weiterhin alle ambulanten Behandlungen statt. Auch die Carl-Friedrich-Flemming-Klinik ist von den Maßnahmen nicht komplett betroffen. Einzelne Stationen können allerdings die Aufnahme kurzfristig einschränken. Der Besuch von Patienten im Haus ist möglich, allerdings bittet das Krankenhaus darum, von diesen so weit wie möglich abzusehen. Daniel Dellmann: „Wir bitten um Verständnis für diese Maßnahmen und hoffen, dass wir diese bald beenden können.“