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Helios Schwerin bekommt gleich drei neue Chefärztinnen

Noch vor Kurzem kam es zu einer öffentlichen Diskussion um nicht besetzte Arztstellen und die gesamte Personalsituation an den Helios Kliniken Schwerin. Selbst die Kommunalpolitik thematisierte, offenbar überrascht, die Situation

  • Veröffentlicht März 1, 2022
Die HELIOS Kliniken Schwerin bleiben aufgrund der Personalsituation im Fokus der Öffentlichkeit. | Foto: Helios

Zuletzt hatten die Helios Kliniken Schwerin vor allem aufgrund einer angespannten Personalsituation von sich Reden gemacht. Schuld daran war allerdings nicht primär die Corona-Pandemie. Vielmehr hatten wiederholt ganze Ärztegruppen bis in die Chefarztetagen das Haus aufgrund von Unzufriedenheit verlassen. Die Folge waren Einschränkungen in der Behandlung einiger Patienten. Die Klinik sah sich gezwungen zu unterstreichen, dass die onkologische Versorgung sichergestellt sei. Eine an sich selbstverständliche Situation. Zusätzlich hatte das Haus auch von sich aus allein 2021 acht Ärztestellen abgebaut. Auch die Stadtvertretung beschäftigte sich mit der Personalsituation.

 

Personalsituation hatte öffentliche Diskussion ausgelöst

In dieser Zeit der Diskussionen um die Personalausstattung und die Folgen nicht besetzter Ärztestellen hatte ein Kliniksprecher gegenüber unserer Reaktion bekräftigt, dass das Haus in Kürze verschiedene Positionen wieder neu besetzen würde. Dass die keine beschwichtigende „Sonntagsrede“ war, zeigt sich nun in diesen Tagen. Denn wie die Helios Kliniken Schwerin bekanntgaben, konnten gleich drei Chefarzt-Stellen neu besetzt werden. Eine dabei durchaus doppelt gute Nachricht: Es wird drei neue Chefärztinnen geben. „Im vergangenen Jahr haben wir darüber gesprochen, wie schwierig es für hochqualifizierte Frauen ist, in Führungspositionen zu kommen. Leider waren wir da bisher keine Ausnahme“, so Klinik-Geschäftsführer Daniel Dellmann. Gerade einmal drei Chefärztinnen sowie die Leiterinnen von Hygiene, Physiotherapie und dem Zentrum für Palliativmedizin standen bisher 35 männlichen Kollegen in gleicher oder ähnlicher Funktion gegenüber. Ein Problem, dass Dellmann dringend angehend möchte. Ein erster Schritt ist mit den drei Neubesetzungen gelungen.

 

Dipl.-Med. Ute Krüger und Regionalgeschäftsführer Franzel Simon mit Domingos von der Initiative Friedensdorf. | Foto: Helios Kliniken Schwerin

 

Gleich drei neue Chefärztinnen gefunden

Mit Dipl.-Med. Ute Krüger konnte dabei die Vakanz in der Kinderchirurgie aus dem eigenen Haus gefüllt werden. Die erfahrene Kinderchirurgin ist seit 34 Jahren in der Schweriner Somatik tätig. Sie ist somit im ganzen Haus bestens vernetzt, zuletzt war sie als Oberärztin in der Kinderchirurgie tätig. Dr. Krüger setzt sich vor allem für die Prävention von Unfällen bei Kindern ein. Gerade das Thema Verbrennungen und Verbrühungen liegt der Mutter einer erwachsenen Tochter am Herzen. Ebenso die Arbeit mit der Initiative Friedensdorf.

 

Neue Chefärztin: Prof. Dr. Dorothee Bremerich | Foto: privat

 

Kinderchirurgie und Anästhesiologie mit neuer Führung

Eine neue Frau an der Spitze ist auch für die Klinik für Anästhesiologie in Schwerin gefunden. Prof. Dr. Dorothee Bremerich tritt die Stelle bereits im März an. Zuletzt war sie Oberärztin in der Klinik für Anästhesiologie der Universitätsmedizin Mainz. Von der speziellen anästhesiologischen Intensivmedizin, der Notfallmedizin bis zur speziellen Schmerztherapie ist  Prof. Bremerich umfassend qualifiziert. In Schwerin reizt sie speziell auch das große Aufgabenspektrum und Anforderungsprofil des Maximalversorgers in der Anästhesiologie. „Es gibt ein großes Einzugsgebiet in der Region, so dass wir ständig auf alles vorbereitet sein müssen.“ Sie freut sich auf die Zusammenarbeit mit dem neuen Team und dankt Dr. Lutz Moikow für die kommissarische Leitung des Fachbereichs in den vergangenen Monaten.

 

Priv.-Doz. Dr. Marciana-Nona Duma wird neue Chefärztin. | Foto: privat

 

Auch Strahlentherapie bekommt neue Chefärztin

Neben den Kliniken für Kinderchirurgie sowie für Anästhesiologie kann sich auch die Klinik für Strahlentherapie ab April auf eine neue Chefärztin freuen. Priv.-Doz. Dr. Marciana-Nona Duma war zuvor stellvertretende Klinikdirektorin der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie des Universitätsklinikums Jena. Die zukünftige Chefärztin setzt ihre Schwerpunkte unter anderem auf die Stereotaktische- und Hochpräzisionstrahlentherapie, sowie das Mammakarzinom, Prostatakarzinom und Tumoren der Lunge. „In einem großen Maximalversorger, der ein ausgezeichnetes Onkologisches Zentrum führt, ist die Strahlentherapie einer der Dreh- und Angelpunkte. Ich freue mich darauf, mich gemeinsam mit dem Team dieser verantwortungsvollen Aufgabe für die Region zu stellen.“

 

Offenbar weitere Personalentscheidungen in Kürze

Guten Nachrichten also vom Maximalversorger in der Landeshauptstadt. Und es dürften schon bald weitere Positivnachrichten in Sachen Personalpolitik folgen. Dies zumindest ließ ein Kliniksprecher gestern gegenüber unserer Redaktion bereits durchblicken. Damit zeichnet sich ab, dass die Helios Kliniken Schwerin Wort halten, mit vollem Engagement entsprechend hoch qualifiziertes, engagiertes Personal für die Klinik zu gewinnen.

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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