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„Schwerin blüht auf“ – Aufbruchsstimmung auch in der Marienplatzgalerie

Noch ist es im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit eher ruhig in den Innenstädten. Auch in Schwerin gehört der einstmals beliebte Schaufensterbummel noch nicht wieder komplett zum Alltag. Mit der Zunahme der

  • Veröffentlicht März 17, 2022
Die „Marienplatz Galerie“ am Marienplatz von Schwerin. | Foto: privat

Schrittweise sind in den vergangenen Wochen die Corona-Schutzmaßnahmen zurückgefahren worden. Für den Handel bedeutete dies ein Ende der Zeit, in der nur Geimpfte und Genesene die meisten Geschäfte betreten durften. Für Gastronomie und Fitness beispielsweise ist aus 2G plus nun 3 G geworden. Und auch diese Zugangsgrenze soll wohl in Kürze fallen. Wer allerdings dachte, dass mit dem wieder zugangsunbeschränkten Shoppen auch mehr Leben in die Innenstädte und Shopping-Tempel einzieht, sieht sich dieser Tage getäuscht. Weiterhin ist es vergleichsweise ruhig. Und wer ein Ladensterben für Innenstadt und Center vorhersagte, erlebt ebenfalls eine zumindest überwiegend andere Realität. Zum Glück.

 

Aus McDonald’s am Marienplatz wird „Mariengrill“

Die derzeitige Realität: In der Altstadt von Schwerin hat es faktisch keine Ladenschließungen geben. Im Schlosspark-Center sind einige wenige Filialisten, die der Coronakrise ganz zum Opfer fielen oder zumindest mehrere Filialen schließen mussten, nicht mehr da. Und in der Marienplatz Galerie (MAG) lohnt es nachzufragen, ehe man aus bestimmten Entwicklungen wohlmöglich falsche Schlüsse zieht. Denn ja, in dem Objekt steht die eine oder andere Ladenfläche leer momentan. Wohl am prominentesten ist die Spitze im Eingangsbereich, in der bisher Mc Donald’s war. Die Schließung dort ist allerdings nicht coronabedingt erfolgt, wie Centermanger Henner Schacht berichtet. Der Vertrag lief aus und wurde nicht verlängert. Aber die Fläche hat auch direkt einen neuen Mieter. Die Stadtfleischerei Lange eröffnet hier einen „Mariengrill“.

 

„Wegen Corona hat uns kein Mieter verlassen“

Auch dass DEPOT aus dem Basement auszieht und auf der anderen Seite des Marienplatzes neu eröffnet – wir berichteten bereits vor einigen Wochen – ist Ergebnis eines auslaufenden Mietvertages und entsprechender Ausrichtungen des Unternehmens. Ebenfalls ausgelaufen war der Vertrag des Nahverkehrs. Und Majorel, lange Zeit in den Bürobereichen der Marienplatz Galerie, hat unternehmensbedingt zahlreiche Standorte geschlossen. Darunter eben auch Schwerin. „Wegen Corona hat uns kein Mieter verlassen“, so Henner Schacht.

Vielmehr hat die Marienplatz Galerie die Zeit genutzt, um die eine oder andere Veränderung auf den Weg zu bringen. So haben die Eigentümer grünes Licht für verschiedenste optische Arbeiten und für ein klein klingendes, aber wichtiges Projekt gegeben. Der Baby-Wickelraum im Basement bekommt ein WC. „Wir wurden von vielen Eltern gefragt, warum wir dort keins haben. Diesem Wunsch kommen wir nun natürlich gern nach“: Damit verbessert sich die Situation für Familien mit kleinen Kindern in der MAG nochmals deutlich.

Dass weniger Menschen in der Stadt und damit auch im Center sind, kann er bestätigen. Wir sehen etwa 40 bis 50 Prozent weniger Kunden.“ Das ist eine bemerkenswerte Zahl. Allerdings, und das dürfte so manchen überraschen, bedeutet das nicht zwangsweise deutlich weniger Umsatz. Natürlich seien überall Rückgänge zu verzeichnen, „aber wir haben es jetzt in der Regel mit Zielkäufen zu tun. Man geht nicht mehr bummeln“, so Schacht.

 

Übergroße Tulpen sorgen für Farbe an der Marienplatz Galerie | Foto: privat

„Schwerin blüht auf“ – Aufbruchsstimmung in der Innenstadt

Und genau daran möchte er etwas ändern. Möglichst zeitnah. Daher nimmt das Center natürlich am verkaufsoffenen Sonntag am 3. April teil. Unter dem Motto „Schwerin blüht auf“ soll ein klares Signal an die Menschen gesendet werden. „Wir müssen zeigen, dass wir noch da sind. Dass wir die Menschen mit offenen Armen und einem weiterhin breiten Angebot gern mitten in Schwerin begrüßen“, so Schacht. „Wir brauchen eine Aufbruchsstimmung, einen klar positiven Blick nach vorn. Und genau dafür steht ‚Schwerin blüht auf‘ ohne Frage. Da geht etwas los, da wird es bunt und lebendig.“

 

Verkaufsoffener Sonntag am 3. April

Und genau dafür setzt die Marienplatz Galerie bereits erste klare Akzente. Wer in diesen Tagen auf dem Marienplatz war, hat ganz sicher schon die menschengroßen farbigen Tulpen gesehen, die dort stehen. Im Eingangsbereich folgen demnächst große Grünpflanzen und an der Galerie sind Blumenkästen vorgesehen. Frühlingshaft farbig, ja bunt, soll es werden. Und am verkaufsoffenen Sonntag wartet die MAG dann natürlich auch mit vielen Überraschungen und Aktionen auf. Die Band „Marco & Friends“, vielen schon von früheren Auftritten bekannt, ist mit von der Partie. „Laufende Blumen“ sorgen für bewegliche Farbtupfer und Flower-Power. „Und wir werden zahlreiche Gutscheine raushauen. Einfach um zu zeigen, dass wir uns freuen, dass die Menschen zurückkehren“, so Schacht.  „Uns allen muss klar sein, wenn wir jetzt nicht wieder anfangen zu leben, erleben wir keine Innenstadt mehr“. Eine Perspektive, die wohl niemandem Freude bereitet. Also: Leben wir wieder! G

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Stephan Haring

Stephan Haring ist freier Mitarbeiter unserer digitalen Tageszeitung. Er hat ein Bachelor-Studium der Kommunikationswissenschaften an der Universität Erfurt mit den Nebenfächern Sozialwissenschaften & Politik absolviert. Im Nachhinein arbeitete er in leitenden Funktionen der Presse- & Öffentlichkeitsarbeit, im Leitungsbereich eines Unternehmens sowie als Rektor einer privat geführten Hochschule. Zudem entwickelte, organisierte und realisierte er mit der durch ihn entwickelten LOOK ein Fashionevent in Schwerin. Heute arbeitet er freiberuflich als Texter, Pressesprecher und Textkorrektor sowie als Berater in verschiedenen Projekten. In einem Schweriner Ortsbeirat ist er zudem ehrenamtlich als Vorsitzender kommunalpolitisch aktiv.

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