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SSC erkämpft zwei Punkte in Wiesbaden

Dass das Spiel gegen den VC Wiesbaden alles andere als ein Selbstläufer werden würde, war dem SSC schon vor Spielantritt klar. Und so kam es auch. es entwickelte sich ein

  • Veröffentlicht Februar 24, 2022
Nach fünf Sätzen jubelte das Team des SSC Palmberg Schwerin. | Foto: SSC

Die Ausgangsbedingungen im Spiel des SSC Palmberg Schwerin beim Team des VC Wiesbaden hätte ähnlicher kaum sein können: Beide Team waren erst kurz zuvor aus einer längeren Corona-Zwangspause gekommen. Damit war auf beiden Seiten des Netzes nicht wirklich klar, wo man aktuell steht. Weder hinsichtlich der eigenen Spielstärke, noch mit Blick auf die Gegnerinnen. Für die Schwerinerinnen sprachen 6:0 gewonnene Sätze aus der vergangenen Woche. Allerdings gegen Neuwied. Ohne das Können der Deichstadtvolleys in Frage zu stellen, waren diese beiden gewonnen Spiele beinahe eine Pflichtaufgabe, wollte Schwerin ernsthaft im Meisterschaftspoker dabei bleiben. Kurzum: Das Spiel am Dienstagabend schien durchaus völlig offen. Und das sollte sich auch bestätigen.

 

Wiesbaden startet erfolgreich in 2,5 stündiges Match

Denn auf das Publikum wartete ein Match, das über 2,5 Stunden dauern sollte, und in das die Damen des SSC nervös mit diversen Fehlern im Aufschlag und am Netz starteten. Erst beim Stand von 6:7 (aus Sicht Wiesbadens) gelang es den Norddeutschen, erstmals die Führung zu übernehmen. Wer nun glaubte, jetzt würde das Team um Chefcoach Felix Koslowski aufdrehen und durchstarten, sah sich allerdings getäuscht. Weiterhin zu viele Fehler sorgen vielmehr für einen deutlichen Rückstand. 18:13 stand es für den VC Wiesbaden, als das Schweriner Trainerteam mit einem Doppelwechsel reagiert und Ex-Wiesbadnerin Frauke Neuhaus zum ersehnten Sideout punktet.

Trotz des erzielten Anschlusspunktes allerdings war deutlich erkennbar, dass der SSC seinen  Rhythmus noch nicht gefunden hatte. Anders sah es bei den Gastgeberinnen in Blau aus. Sie überzeugen unter anderem mit einer aggressiven Block-Feldabwehr. 6 Direkte Blockpunkte allein im ersten Durchgang sind dafür der Lohn. Für Schwerin war diese Kombination aus starken Gegnerinnen und eigenen Fehlern zu viel. Der SSC verlor Satz  eins somit deutlich mit 25:19.

 

Schwerin findet nun Tritt

Für Wiesbaden bedeutete dies: Weiter so. Und genau das versuchten die Gastgeberinnen auch. Weiterhin spielten sie aggressiv und risikoreich. Schwerin allerdings hatte aus Satz eins gelernt. Frauke Neuhaus stand nun von Begann an auf dem Platz, was dem Team aus Schwerin neuen Schwung gab. Mit mutigen Angriffen und einem Servicewinner trieb sie ihr Team nun an. Das zahlte sich aus: 10:15 stand es nun zwischenzeitlich. Schwerin schien die Spur gefunden zu haben. Und in dieser blieben die Norddeutschen nun auch. Dank stabiler Annahme und einem variantenreicheren Angriffsspiel, können sie ihren Vorsprung sogar ausbauen. Mit 18:25 geht Satz zwei an Schwerin. Damit war das Spiel wieder offen.

 

Beide Teams lieferten eine starke Partie. | Foto: SSC

 

SSC startet stark verliert dann aber doch den Satz

Nun hatte Schwerin offenbar einen Lauf gefunden und startete entsprechend auch in Satz drei durch. Schnell lag der SSC mit 2:4 in Führung. Aber beim VC Wiesbaden schien nun der Kampfgeist geweckt. Nicht anders ließen sich die nun sechs Punkte in Folge für die Gastgeberinnen erklären. Schwerin liegt wieder hinten. Und zwar deutlich. Es entwickelte sich nun ein recht wildes Spiel mit vielen engen Szenen am Netz. Wenig erfreulich aus norddeutscher Sicht: Sieger dieser Duelle blieb zumeist der VC Wiesbaden. Erst ein Angriff der eingewechselten Steph Samedy konnte mit dem 10:5 die Serie des VCW unterbrechen.

Weiterhin kämpften beide Teams – der Abstand aber blieb. 13:9 stand es zwischenzeitlich. Dann 19:13 – Der Satz schien für den SSC verloren. Nun allerdings legten die Damen aus Schwerin eine 3-Punkte-Serie hin. Hoffnung keimte auf. Mehr aber auch nicht. Zu viele Fehler, über den gesamten Satz gesehen – das rächte sich nun. Schwerin verlor Satz drei mit 25:20. Für Wiesbaden bedeutete dies den zweiten Satzgewinn und einen wichtigen Punkt in der Ligatabelle.

 

Entscheidung oder Tie-Break?

Satz vier sollte aus Sicht der Wiesbadenerinnen nun möglichst die Entscheidung bringen. Für Schwerin hieß es nun ‚Kämpfen um jeden Preis‘, wollte man noch die Partie für sich entscheiden. Jeweils das Ziel vor Augen lieferten sich beide Team nun im vierten Satz eine recht ausgeglichene Partie. Lea Ambrosius war nun für Symone Speech im Spiel und die Damen in gelb kämpften tapfer um den Entscheidungssatz. Wiesbaden konnte sich in diesem Durchgang mit maximal 3 Punkten absetzen. Der SSC musste, wie schon so oft in dieser Partie, reagieren, war zur Antwort gezwungen. Beim Stand von 18:18 ging es in die Crunchtime – also die entscheidende Spielphase. Nun bewiesen die SSC-Damen ihr ganzes Können. Eine Aufschlagserie von Lea Ambrosius und zwei gut gestellten Blocks von Indy Baijens – 22:25 und damit Satzausgleich.

Der fünfte Satz musste also entscheiden. Und damit das Tie-Break. Schwerin erwischte dabei einen guten Start. Die Aggressivität, die bislang zu sehr fehlte, war nun klar erkennbar. Die Erfahrung zeigt, dass das Team, das im Tie-Break von Beginn an durchstartet, hat letztlich meist das bessere Ende für sich. Dies dürften die Damen aus Schwerin auch im Hinterkopf gehabt haben, als sie schnell mit 1:4 führten. Wiesbaden aber gab sich nicht geschlagen und kämpfte sich zumindest näher heran. 6:8 – das Spiel ging nun mit dem letzten Seitenwechsel in die Schlussphase. In dieser drehte sich das Spiel praktisch.

 

Nach dem fünften Satz jubelte das Team des SSC Palmberg Schwerin. | Foto: SSC

Schwerin gelingt der Sieg

Nun machte das Team des VC Wiesbaden plötzlich deutlich mehr Fehler im Angriff – der SSC ist erfolgreich. Den Matchball verwandelte Lina Alsmeier zum 10:15, die mit einer durchweg konstanten Leistung im Angriff und insgesamt 24 Punkten einen großen Anteil zum Last-Minute-Sieg beigetrug. Satz fünf ging also – ebenso wie das Matsch und damit zwei Punkte – nach Schwerin.  „Spielerisch war es eine Partie mit vielen Stockfehlern, vor allem im Aufschlag, aber kämpferisch haben wir alles gegeben und uns am Ende belohnt. Wiesbaden hat viel Druck gemacht und es ist uns schwergefallen, Rhythmus aufzunehmen. Ich bin trotzdem stolz auf die Mannschaft, wir hätten auch 3:1 verlieren können, haben es aber am Ende zum 2:3 gedreht,“ zeigt sich Felix Koslowski nach der Partie erleichtert.

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Stephan Haring

Stephan Haring ist freier Mitarbeiter unserer digitalen Tageszeitung. Er hat ein Bachelor-Studium der Kommunikationswissenschaften an der Universität Erfurt mit den Nebenfächern Sozialwissenschaften & Politik absolviert. Im Nachhinein arbeitete er in leitenden Funktionen der Presse- & Öffentlichkeitsarbeit, im Leitungsbereich eines Unternehmens sowie als Rektor einer privat geführten Hochschule. Zudem entwickelte, organisierte und realisierte er mit der durch ihn entwickelten LOOK ein Fashionevent in Schwerin. Heute arbeitet er freiberuflich als Texter, Pressesprecher und Textkorrektor sowie als Berater in verschiedenen Projekten. In einem Schweriner Ortsbeirat ist er zudem ehrenamtlich als Vorsitzender kommunalpolitisch aktiv.

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