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SSC siegt erneut mit 3:0 gegen Neuwied

Nach dem klaren 3:0-Erfolg gegen den VC Neuwied 77 dürften viele Fans des SSC Palmberg Schwerin das gestrige zweite Spiel gegen das Team aus Rheinland-Pfalz binnen drei Tagen schon als

  • Veröffentlicht Februar 17, 2022

Zwei Spiele, zwei Siege – 6:0 Sätze und 6 Punkte. Das Team des SSC Palmberg Schwerin hat nach der unplanmäßigen Corona-Quarantäne-Pause und dem deutlichen Verlust des CEV-Rückspiels gegen Allianz MTV Stuttgart – das Hinspiel mussten die Schwerinerinnen coronabedingt kampflos 0:3 abgeben – ganz offensichtlich wieder Tritt gefasst. Wieviel die beiden Siege gegen den VC Neuwied 77 letztlich zählten, dürfte sich am morgigen Freitag zeigen. Für den Moment herrscht aber zu Recht ein Stück weit Euphorie in der Landeshauptstadt.

 

Zweimal 3:0 klingt deutlich

25:17, 25:16, 25:19 – drei letztlich deutliche Satzgewinne standen bereits auf dem Konto der Schwerinerinnen, als sie am gestrigen Mittwochabend zum zweiten Mal in dieser Woche gegen den Bundesliga-Neulich VC Neuwied 77 in heimischer Palmberg Arena antraten. Ein zahlenmäßig deutlicher Sieg, und grundsätzlich hatte das Team um Chefcoach Felix Koslowski das Spiel am vergangenen Montag auch durchweg dominiert. Dennoch aber hatten die Deichstadtvolleys, wie das Gästeteam sich auch nennt, durchaus ihre Fähigkeiten wiederholt durchblitzen lassen. Auch ließen sie keinen Zweifel daran, zu recht im Oberhaus mitzuspielen Das hätte, dies schon vorweg, den Schwerinerinnen zumindest eine Warnung sein müssen.

 

Schwerin startet erneut souverän

Aber von vorn. Denn zuerst einmal knüpfte der SSC ziemlich nahtlos an das Spiel von Montag an. Eine kleine Aufschlagserie von Kapitänin Femke Stoltenborg brachte die Schwerinerinnen schnell in Führung. Doch wie gewonnen, so zerronnen. Kleine Fahrlässigkeiten am Netz ließen Neuwied schnell zum Ausgleich kommen. Die Gastgeberinnen besonnen sich aber sofort wieder und bauten durch ein variables Zuspiel und gute Block-Feldabwehr erneut einen Vorsprung aus. So deutlich, dass sie zur Crunchtime mit 12:21 in Führung lagen. Besonders Lina Alsmeier, am Montag mit wenig Einsatzzeit, dafür gestern von Beginn an im Team, punktete über die Außen und verhalf den Schwerinerinnen mit vier Zählern zum doch deutlichen Satzgewinn von 15:25.

 

Gäste-Team nutzt Fehler des SSC in Satz zwei

Alles schien nun wie am Montag zu laufen. Denn auch in Durchgang zwei ging der SSC zunächst mit 5:8 in Führung. Ein aggressiver Block der Gäste und einige Aufschlagfehler auf der eigenen Seite brachten die Deichstadtvolley aus Neuwied wieder auf 12:13. Ein leichter Spannungsabfall der Damen in gelb war nun zu erkennen. Ein Doppelwechsel und die tapfer kämpfende Anna Pogany in der Abwehr sorgten aber für neuen Aufwind bei den Norddeutschen. Die Favoritinnen fanden nun wieder in die Spur und konnten ihre engagiert kämpfenden Gegnerinnen aus Rheinland-Pfalz auf Abstand halten. Dennoch musste mit höchster Konzentration gespielt werden. Denn das Gäste-Team um Trainer Dirk Groß witterte die Chance. Besonders über Außenangreiferin Slover und Mitte Anderson kam Neuwied zu Punkten, sobald der SSC auch nur etwas an Konzentration nachließ. Dennoch gelingt es dem SSC, wenn auch weniger deutlich, den zweiten Satz mit 20:25 ebenfalls für sich zu entscheiden.

 

Dritter Satz drohte zur Überraschung zu werden

Die Fehler auf Seiten der Schwerinerinnen vor allem aber das Vertrauen in das eigene Können setzten bei Neuwied gleich zu Beginn des dritten Satzes unerwartete Kräfte frei. Zum ersten technischen Timeout lagen die Deichtorvolleys doch recht deutlich mit 8:4 vorn. Jubel bei den drei angereisten Neuwied-Fans, die nun mutig in der ansonsten mit SSC-Anhängern gefüllten PALMBERG ARENA ein verhaltenes „Neuwied-Neuwied“ anstimmten. Weniger viel Begeisterung allerdings war im Gesicht von SSC-Chefcoach Felix Koslowski zu erkennen. Er nutzte die Auszeit für eine deutliche Ansprache an sein Team. In einem Doppelwechsel schickte er nun Denise Imoudu und Stephanie Samedy, die einen Rhythmuswechsel auslösen sollten. Die Gäste allerdings beeindruckte das offenbar vorerst wenig. Maike Henning nutzte den Schweriner Block um zu punkten und auch Teamkollegin Sarah Kamarah verstand es, mit dem gegnerischen Block zu arbeiten.

 

Neuwied liegt über lange Strecken vorn

Kurze Zeit später lag Neuwied bereits mit 13:8 in Front. Nun nahm Schweriner Trainerteam eine Auszeit: Es galt, den Rhythmus der Gegnerinnen zu unterbrechen, und das eigene Team wieder in die Erfolgsspur zu schicken. Das allerdings gelang erst einmal mehr schlecht als recht.  Denn zuerst missglückte Lea Ambrosius und dann auch Lina Alsmeier ein Block. Die Deichtorvolley lagen nun mit 7 Punkten in Führung. Der Satzgewinn für die Gäste kam immer näher. Eine kleine Sensation lag in der Luft. Nun brachte Coach Koslowski Femke Stoltenborg und Frauke Neuhaus wieder aufs Feld. Letztere feierte drei Punkte am Stück. Doch Neuwied, beflügelt vom Satzverlauf, drang nun auf den Gewinn dieses Durchgangs und feierte einen Block von Maike Henning gegen Frauke Neuhaus schon fast wie den Satzgewinn.

 

SSC braucht 30 Punkte für den Satzgewinn

Mit fünf Punkten Rückstand ging es für den Rekordmeister in die Crunchtime. Nun galt es, alle Kräfte zu mobilisieren. Eine Aufschlagserie von Symone Speech und gute Arbeit am Netz führten zum gewünschten Aufholen und brachten den SSC auf 20:19 heran. Geschlagen allerdings gab sich Neuwied noch lange nicht. Im Gegenteil. Der Bundesliga-Neuling erkämpfte sich gegen den Rekordmeister einen Satzball. Frauke Neuhaus wehrte diesen aber mit einem wuchtigen Angriff ab. Beim Stand von 25:24 kann es ihr Anne Hölzig gleichtun und schafft mit einem harten diagonalen Ball auch den Ausgleich. Es entwickelt sich nun ein hitziges Satzende. Beide Teams kämpfen buchstäblich bis zum Umfallen. Bis Lina Alsmeier die Fans in der Palmberg Arena mit dem 28:30 erlöst. Neuwied verpasst die Überraschung und das Team von Felix Koslowski bewahrt sich im letzten Moment die weiße Weste.

 

Morgen gegen Stuttgart braucht es Leistungssteigerung

Ein noch größeres Geschenk als das Schnuppern an der kleinen Sensation wollte der SSC dem Aufsteiger dann eben doch nicht machen. Dennoch aber sollte der Spielverlauf dem Team die Gewissheit geben, dass es am morgigen Freitag gegen Allianz MTV Stuttgart ganz sicher alles andere als leicht werden dürfte. Die zeitweisen Phasen eigener Fehler dürfte das Team aus Baden-Württemberg deutlich abgeklärter nutzen, als es Neuwied gestern schon tat. Dass das team um Chefcoach Felix Koslowski wieder in den Spielmodus zurückgefunden hat, haben die beiden Partien gegen Neuwied sicherlich bewiesen. Wo man aber tatsächlich steht, das dürfte sich morgen zeigen.

Written By
Stephan Haring

Stephan Haring ist freier Mitarbeiter unserer digitalen Tageszeitung. Er hat ein Bachelor-Studium der Kommunikationswissenschaften an der Universität Erfurt mit den Nebenfächern Sozialwissenschaften & Politik absolviert. Im Nachhinein arbeitete er in leitenden Funktionen der Presse- & Öffentlichkeitsarbeit, im Leitungsbereich eines Unternehmens sowie als Rektor einer privat geführten Hochschule. Zudem entwickelte, organisierte und realisierte er mit der durch ihn entwickelten LOOK ein Fashionevent in Schwerin. Heute arbeitet er freiberuflich als Texter, Pressesprecher und Textkorrektor sowie als Berater in verschiedenen Projekten. In einem Schweriner Ortsbeirat ist er zudem ehrenamtlich als Vorsitzender kommunalpolitisch aktiv.

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