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SSC Palmberg Schwerin siegt klar in eigener Halle

Es geht eben doch einfach besser, wenn man die eigenen Fans im Rücken hat. Ob es letztlich einen zwingenden Zusammenhang gibt, sei dahingestellt. Zumindest gelang den Damen des SSC Palmberg

  • Veröffentlicht Februar 16, 2022
Der SSC Palmberg Schwerin siegt souverän und hat viel Grund zum Jubeln. | Foto: SSC

Nach langer Zeit waren beim Spiel des Bundesliga-Rekordmeisters aus der Landeshauptstadt Mecklenburg-Vorpommerns am vergangenen Montagabend gegen den VC Neuwied 77 wieder Fans in der heimischen Halle zugelassen. Ein Teil der von der Landesregierung schon vor dem heutigen Bund-Länder-Treffen zur weiteren Entwicklung der Corona-Maßnahmen beschlossenen Lockerungen. Eine Chance, die sich die „Gelbe Wand“ natürlich nicht nehmen ließ. 630 Zuschauer waren zugelassen in der PALMBERG-Arena. Und diese kamen, um den SSC spielen zu sehen – trotz Valentinstag.

 

Neuwied mit engagiertem Spiel gegen SSC

Gegner des SSC war Liga-Neuling VC Neuwied 77. Dass „neu im Oberhaus“ nicht gleichzeitig einen leichten Gegner bedeutet, machten die Gäste durchaus deutlich. Neuwied bot ein engagiertes Spiel, und forderte die Mannschaft von Chefcoach Felix Koslowski wiederholt. Was letztlich wichtig war, denn so musste der SSC durchweg konzentriert agieren. Dies gelang auch gleich zu Beginn des ersten Satzes, so dass die Heimmannschaft zur ersten technischen Auszeit bereits mit 8:4 in Führung lag. Besonders die SSC-Mittelblockerinnen Indy Baijens und Symone Speech punkten zu Beginn im schnellen Angriff oder stauben am Netz ab.

Während der Bundesliganeuling im Aufschlag durchaus Druck aufbaut, kommt es auf dessen Seite doch zu so manchem Fehler. Dies macht es Schwerin stellenweise leichter, den Punkt zu holen. Bei guter Annahme von Patricia Nestler kann Zuspielerin Denise Imoudu ihre Angreiferinnen beliebig einsetzen. Auch die im verloren gegangenen Spiel gegen Stuttgart noch geschonte Lindsey Ruddins präsentiert sich dabei wieder gewohnt dynamisch.

Zeitweise liegt der SSC mit 8 Punkten in Führung. Der Satzgewinn der Favoritinnen ist somit zu keinem Zeitpunkt in Gefahr. Das Trainerteam um Felix Koslowski wechselt daher munter durch. Der für Schwerin nicht gefährliche Satzverlauf bietet eine gute Möglichkeit, verschiedene Kombinationen auszuprobieren. Und möglichst vielen Spielerinnen nach der Coronapause wieder Spielpraxis zu ermöglichen. Dennoch zeigt Neuwied durchaus, dass das Team nicht zu Unrecht im Oberhaus ist. Besonders die Angreiferinnen Anderson und Kamarah zeigen, was in ihnen steckt. Sie steuern gemeinsam die Hälfte der insgesamt 17 Punkte im ersten Durchgang hinzu.

 

SSC auch in Satz zwei ungefährdet

Nach dem Seitenwechsel steigt Denise Imoudu mit einer schönen Aufschlagserie in den zweiten Durchgang ein. Schnell liegt der SSC mit 5:1 in Führung. Sehenswerte Abwehraktionen auf beiden Seiten prägen nun diesen Satz, der phasenweise schöne Ballwechsel für die Zuschauerinnen und Zuschauer bietet. Die Kontrolle allerdings gibt Schwerin dabei zu keinem Zeitpunkt aus der Hand. 16:7 lautet der Spielstand zur zweiten technischen Auszeit, in der Felix Koslowski nur Kleinigkeiten ansprechen muss. Im gegnerischen Team um Coach Dirk Groß kann sich besonders Mittelblockerin Alexis Conaway in diesem Satz Aufmerksamkeit verschaffen. Aber auch Diagonalspielerin Sarah Kamarah kommt durch wuchtige Longline-Angriffe zu Punkten. Am Ende siegt der SSC aber auch in diesem Satz mit 25:16 ungefährdet.

 

SSC leistet sich Flüchtigkeitsphase

In Durchgang drei braucht es 6 Aufschläge von Kapitänin Femke Stoltenborg, bis Neuwied den ersten Punkt erzielen kann. Die Gäste verzweifeln schier am Schweriner Block, der wie eine Wand steht. Mit 11:4 können die Gastgeberinnen in Führung gehen. Der deutliche Vorsprung allerdings führt nun zum einen oder anderen Flüchtigkeitsfehler am Netz und in der Abwehr. Neuwied nutzt diese Phase professionell und kämpft sich Punkt für Punkt auf 13:10 heran. Speziell Maike Hennig glänzt nun. Sie schenkt den Gastgeberinnen ein paar gut platzierte Angriffe ein und macht auch im Aufschlag ordentlich Druck. Der SSC kann das Tempo allerdings anziehen und den Abstand wieder auf ein komfortables 21:16 vergrößern, bevor Youngster Leandra Negri aus dem eigenen Nachwuchs einen Einsatz am Netz erhält und direkt die längste Rallye der Partie begleiten darf. Mit 25:19 geht der dritte Satz an das Team um Angreiferin Lindsey Ruddins, die sich mit insgesamt 13 Punkten (punktgleich mit Anne Hölzig) die goldene MVP Medaille sichert.

 

Noch zwei Spiele in dieser Woche

Schwerin meldet sich damit nach der Corona-Zwangspause und dem kämpferisch schon starken aber letztlich doch verlorenen CEV-Spiel gegen Stuttgart zurück. Ein wichtiges Zeichen für die Fans, vor allem aber für das Team. Denn in den kommenden Wochen zählt es, will der SSC Palmberg Schwerin in diesem Jahr ein gewichtiges Wort um die Meisterschaft mitsprechen. Schon heute gilt es, sich erneut gegen Neuwied, diesmal in deren Halle, zu beweisen. Diese Punkte muss Schwerin einsammeln, um mit gestärkter Brust am Freitag in heimischer Arena das Team von Allianz MTV Stuttgart zu empfangen. Eine gute Chance für eine Revanche, aber mit Gewissheit auch eine echte Kraftprobe.

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Redaktion

der digitalen Tageszeitung Schwerin-Lokal. Kontakt: redaktion@schwerin-lokal.de

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